ifo-Präsident Sinn: Abschaffung des 500-Euro-Scheins drückt Notenbankgewinne empfindlich und ist schlecht für den Euro.
Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) geplante Abschaffung des 500-Euro-Scheins hätte nach Ansicht von Hans-Werner Sinn, dem Präsidenten des ifo Instituts, schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile für Deutschland. „Es wäre extrem schädlich, die großen Euro-Scheine abzuschaffen. Der Euro würde einen Teil seines Wettbewerbsvorteils gegenüber dem Dollar einbüßen und als internationale Transaktionswährung in Osteuropa und der Türkei an Bedeutung verlieren“, schreibt Sinn in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche.
„Im Umfang der Verdrängung des Euro-Bargeldes entstünde ein echter Vermögensverlust für die Euro-Zone“, warnt der Ökonom. Er verweist zudem darauf, dass „die Geldschöpfungsgewinne des Euro-Systems bei einer Abschaffung des 500-Euro-Scheines empfindlich zurückgehen könnten“. Diese Gewinne werden in der Euro-Zone aufaddiert u! nd anschließend nach dem EZB-Kapitalanteil auf die nationalen Notenbanken verteilt. Sinn: „Wird weniger emittiert, liegt die Last bei den Steuerzahlern, die für fehlende Gewinnausschüttungen des Euro-Systems einstehen müssen.“