Der ehemalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat sich in der Frage, wen er sich als künftigen Bundeskanzler wünschen würde, festgelegt. "Momentan sehe ich da einen, das ist Friedrich Merz", sagte Guttenberg in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion. Dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder traut er diese Rolle nicht zu.
"Der muss erstmal Ministerpräsident können", so der frühere Verteidigungsminister weiter. "Jetzt mal ehrlich: Wie lange ist der im Amt? Anderthalb Jahre? Dann glaube ich, kommt der Sprung auf die nächste Ebene ein bisschen früh", sagte Guttenberg. Söder mache in Bayern eine "klasse Arbeit", müsse aber seine Beliebtheitswerte in der Partei noch verbessern. Zudem sei ihm die Erfahrung von Merz auch außerhalb der Politik lieber, so der CSU-Politiker weiter. Er wünsche sich einen neuen Stil in der Politik. "Wir haben jetzt die Endlichkeit einer hochverdienten Kanzlerin, die ein Land durch viele Stürme hindurch geleitet hat", so der ehemalige Verteidigungsminister. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe "sehr viel moderiert". Sie habe nicht immer "den ganz großen Wurf entwickeln" können, "weil man die Dinge zusammenhalten musste", so der CSU-Politiker. Jetzt sei aber der Zeitpunkt gekommen, an dem "der oder die nächste führen muss". Europa dürfe nicht zerrieben werden zwischen US-Ansprüchen und zwischen "wachsenden chinesischen Ansprüchen". Europa müsse selbst eine starke Rolle entwickeln können. "Dafür braucht es Typen", sagte Guttenberg in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion. Aus seiner Sicht sei dazu im Moment nur Merz geeignet.
Foto: Friedrich Merz, über dts Nachrichtenagentur