Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki fordert von den Kirchen, Sterbehilfe in ihren Einrichtungen zuzulassen. "Vielen Menschen gibt es Trost, in ihren letzten Stunden in einer kirchlichen Einrichtung zu sein und dabei die erbauliche Kraft des Glaubens zu spüren", schreibt der FDP-Politiker in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Daher wäre es nur richtig, "Sterbehilfe auch in kirchlichen Einrichtungen zu ermöglichen".
Kubicki bezieht sich auch auf persönliche Erfahrungen: Sein Bruder habe nach einem schweren Herzinfarkt zwei Jahre lang im Wachkoma gelegen, bevor er gestorben sei. "In dieser Zeit hat sich meine Haltung zur Sterbehilfe um 180 Grad gedreht", so Kubicki. Die Kirchen diskutieren derzeit darüber, wie sie mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Sterbehilfe umgehen sollen. Eine kritische Haltung nimmt der Bestseller-Autor und Mönch Anselm Grün ein. "Kirchliche Einrichtungen sollten dem Druck nach aktiver Sterbehilfe nicht nachgeben", schreibt er in "Christ & Welt".
Foto: Kreuz in einem Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur