SPD Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet mit einer deutlichen Zunahme von so genannten Impfdurchbrüchen. "Durchbruchinfektionen ereignen sich bei Personen, deren Corona-Impfung länger als sechs Monate zurückliegt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Bei allen Corona-Impfstoffen steige das Risiko eines Impfdurchbruchs nach sechs Monaten an.
"Wir werden also vermutlich bald mehr Fälle sehen, sobald die Impfung bei etlichen Geimpften in Deutschland mehr als ein halbes Jahr zurückliegt." Besorgt zeigte sich Lauterbach über mögliche Folgen solcher Impfdurchbrüche: "Laut einer neuen Studie kommt es bei 19 Prozent der Menschen mit Impfdurchbrüchen zu einem Long-Covid-Problem." Zudem seien diejenigen, die sich nach einem Impfdurchbruch infizierten, genauso ansteckend wie Ungeimpfte, wenn auch nicht so lange. Lauterbach verwies darüber hinaus auf die Bedeutung von so genannten Booster-Impfungen für besonders gefährdete Gruppen - wie etwa Hochbetagte und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Es sei plausibel, dass die Wahrscheinlichkeit einer schweren Erkrankung bei diesen Gruppen im Falle eines Impfdurchbruchs höher sei. Der Mediziner erwartet zudem eine verlängerte Schutzwirkung durch eine dritte Impfdosis: "Neue Studien gehen davon aus, dass die Wirkung der Impfstoffe wesentlich verlängert wird nach der dritten, so genannten Booster-Impfung. Der Schutz wird nicht dauerhaft sein, aber doch deutlich länger als ein halbes Jahr."
Foto: Impfzentrum, über dts Nachrichtenagentur