SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat sich für eine umfassende Anwendung der 2G-Regeln ausgesprochen. "Ich bin für eine wesentlich strengere Einführung von 2G", sagte er dem Internetportal des Senders n-tv. "Und zwar dort, wo es medizinisch sinnvoll ist, natürlich darf es da keine Willkür geben."
Unter anderem sollten Clubs, Kultur, Fußball und Gastronomie nur noch Genesenen und Geimpften offen stehen. Als Vorbild sieht Lauterbach Hamburg, wo die Rückkehr zur Normalität unter 2G-Bedingungen vorbereitet wird. So darf dort demnächst beispielsweise in Clubs wieder im maximalen Gedränge und ohne Maske getanzt werden - allerdings werden nur diejenigen eingelassen, die geimpft oder genesen sind. Zwar würden sich zuweilen auch Geimpfte gegenseitig infizieren, räumte Lauterbach ein: "Sie erkranken aber in aller Regel gar nicht oder haben nur einen sehr milden Krankheitsverlauf." So könne man die Zögernden überzeugen, sagte Lauterbach mit Blick auf die impffähigen Erwachsenen, die sich bislang noch keine Spritze haben geben lassen. Man müsse sich allerdings klar sein, dass es auch Menschen gebe, die sich - egal was komme - nicht impfen lassen werden. "Harte Impfgegner werden wir so nicht überreden und vermutlich auch durch keine anderen Maßnahmen erreichen", so Lauterbach. Eine Impfpflicht durch die Hintertür sieht der SPD-Gesundheitspolitiker damit aber nicht kommen. Jeder könne sich nach wie vor impfen lassen oder es bleiben lassen. Gegen eine 2G-Regel könne im Übrigen auch der Ungeimpfte nichts haben. "Der Ungeimpfte kann nicht für sich in Anspruch nehmen, Rechte zu genießen, die eigentlich medizinisch so nicht vertretbar sind." Lauterbach fügte hinzu: "Nach der Bundestagswahl wird es ohnehin eine neue Diskussion um 2G geben. 2G wird kommen."
Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur