Die Bundesregierung hat sich mit den Angehörigen des Olympia-Attentats von 1972 in München auf eine Entschädigung geeinigt. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwochnachmittag. "Die Bundesregierung ist sich - insbesondere angesichts des 50. Jahrestages des Olympia-Attentats 1972 in München - ihrer Verantwortung für eine intensive Aufarbeitung der furchtbaren Ereignisse sehr bewusst. Im Mittelpunkt steht dabei das würdige Gedenken an jedes einzelne Opfer sowie die noch immer aktuelle politische Dimension des Attentats", so Hebestreit.
Für die Bundesregierung sei es wichtig, dabei die Perspektive der Angehörigen der Opfer einzubeziehen. "Hierzu hat die Bundesregierung vertrauliche Gespräche mit deren Vertretern geführt. Die Bundesregierung begrüßt, dass es nun gelungen ist, sich mit den Angehörigen auf eine Gesamtkonzeption anlässlich des 50. Jahrestags zu einigen", sagte der Sprecher. Dazu zählten "die Aufarbeitung der Geschehnisse durch eine Kommission deutscher und israelischer Historiker, die rechtskonforme Freigabe von Akten, die Einordnung und Übernahme von politischer Verantwortung im Rahmen der Gedenkveranstaltung sowie die Bereitstellung weiterer Anerkennungsleistungen durch den Bund, durch das Land Bayern und durch die Stadt München". Damit komme Deutschland, auch mit Blick auf das "besondere deutsch-israelische Verhältnis", ihrer historischen Verpflichtung gegenüber den Opfern und deren Hinterbliebenen nach. "Sie schafft nach nunmehr 50 Jahren die Voraussetzungen, ein schmerzhaftes Kapitel in der gemeinsamen Geschichte aufzuarbeiten, angemessen zu würdigen und legt die Grundlage für eine neue lebendige Erinnerungskultur. Die Bundesregierung sieht nun einem würdigen Gedenken gemeinsam mit den Angehörigen bei der Veranstaltung am 5. September 2022 entgegen", so Hebestreit.
Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur