Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass die Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht nicht dasselbe sind. Daher werden beide Begriffe gerne synonym verwendet.
Das ist aber so nicht richtig, da es sich um zwei unterschiedliche Versicherungen handelt. Worin die Unterschiede liegen und was man sonst noch über die beiden Versicherungen wissen sollte, ist Gegenstand dieses Artikels.

Hauptunterschied liegt in der Zielgruppe
Die Unterschiede in der Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht sind marginal. Das zeigt sich unter anderem, wenn wir einen Blick auf die Deckungssummen, Leistungen oder versicherten Schäden werfen. Der Hauptunterschied liegt in der Zielgruppe: Während die Berufshaftpflicht auf bestimmte Zielgruppen wie Ärzte, Ingenieure und Rechtsanwälte zugeschnitten ist, richtet sich die Betriebshaftpflicht an Freiberufler, Selbstständige und Unternehmen.
Beide Versicherungen sind unter Umständen gesetzlich vorgeschrieben
Bei wirtschaftlichen Fragen geht es oft um viel Geld. Daher ist die Berufshaftpflicht für Tätigkeiten mit einem hohen Haftungsrisiko verpflichtend. Ein gutes Beispiel dafür ist der Arztberuf. Ärzte müssen eine Berufshaftpflicht abschließen, da jeder Fehler schwerwiegende Auswirkungen haben kann. Sollte ein Arzt versehentlich ein falsches Medikament verschreiben, das bei einem Patienten bleibende Schäden verursacht, müsste er ohne Berufshaftpflicht womöglich sein ganzes Leben für die Pflege der Person aufkommen. Damit so etwas nicht passiert, ist die Berufshaftpflicht bei Berufsgruppen mit hohem Risiko gesetzlich vorgeschrieben. Bei Freiberuflern, Selbständigen und Unternehmen ist es ähnlich. Hier kommt es ebenfalls stark auf die jeweilige Branche oder Tätigkeit an.
Versicherungsschutz kann existenzsichernd sein
Nur weil eine Betriebshaftpflicht oder Berufshaftpflicht nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, heißt das noch lange nicht, dass man darauf verzichten sollte. Wer das tut, setzt sich unnötigerweise einem hohen Risiko aus. Es kann immer passieren, dass ein Kunde aufgrund eines Fehlers einen großen wirtschaftlichen Schaden erleidet. Bei der Klage eines großen Unternehmens können existenzbedrohende Kosten auf einen zukommen. Nicht selten führen entsprechende Klagen zu einer Insolvenz. Natürlich geht nur ein Teil der Insolvenzen in Deutschland auf Klagen zurück, aber dieser Anteil darf nicht unterschätzt werden. Versicherungsschutz kann vor einer bösen Überraschung bewahren. Die Investition ist fast immer sinnvoll. Beide Versicherungen können in den unterschiedlichsten Situationen helfen und werden meist nur dann nicht tätig, wenn es sich um einen Sach- oder Personenschaden mit Vorsatz handelt.
Wie hoch sind die Kosten für eine Betriebshaftpflicht oder Berufshaftpflicht?
Was eine Betriebshaftpflicht oder Berufshaftpflicht kostet, lässt sich pauschal nicht beantworten, da das immer vom individuellen Fall abhängt. Bei einer Betriebshaftpflicht ist die Art und Größe des Unternehmens entscheidend. Bei der Berufshaftpflicht kommt es auf die Berufsgruppe an. Nicht zuletzt sind die Versicherungssumme und die gewählten Zusatzbausteine von Relevanz. Eine Versicherung, die wirklich alles in unbegrenzter Höhe abdeckt, ist selbsterklärend teurer als eine, die nur Grundleistungen umfasst und bei der die Versicherten eine hohe Selbstbeteiligung zahlen. In jedem Fall sollten die Kosten in Relation zum Nutzen stehen. Ein Versicherungsvergleich kann bei der Suche nach einem guten Angebot helfen.
Im Zweifelsfall bietet sich eine Beratung an
Es ist nicht einfach, sich für die richtige Berufshaftpflicht oder Betriebshaftpflicht zu entscheiden. Die Auswahl an Angeboten ist groß, weswegen sich gegebenenfalls die Unterstützung eines Versicherungsberaters anbietet. Versicherungsberater entwickeln passgenaue Versicherungskonzepte, die zur Person passen.



