Die Websites von mehreren Bundesbehörden waren offenbar Ziel von Angriffen propalästinensischer Gruppen. Das geht aus einem vertraulichen Lagebericht der Sicherheitsbehörden hervor, über den der "Spiegel" berichtet. Demnach registrierte das "Informationstechnikzentrum Bund" Mitte November eine Reihe von Angriffen auf das Bundeskriminalamt (BKA), den Bundesnachrichtendienst (BND) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Die Seite des BND fiel am 15. November infolge der Attacken drei Stunden lang aus, heißt es in der Meldung.
Einen Tag zuvor war offenbar die Seite des BKA Ziel mehrerer Wellen von Cyberattacken. Es soll sich dabei um sogenannte DDoS-Angriffe handeln, bei denen die attackierte Webseite mit koordinierten massenhaften Aufrufen lahmgelegt wird.
Auf Telegram bekannte sich eine Gruppe mit dem Namen "Mr Hamza" zu Angriffen auf Internetseiten von Sicherheitsbehörden. Die knapp 350 Mitglieder der Telegram-Gruppe "scheinen", so heißt es, "proislamisch und propalästinensisch" zu sein. Das hessische Landeskriminalamt (LKA) schreibt laut dem Lagebericht zudem von einem DDoS-Angriff auf die Seite GovData. Eine Gruppe mit dem Namen "Anonymus KSA", die vorher noch nicht in Deutschland aktiv gewesen sei, soll sich zu der Cyberattacke bekannt haben. Die Gruppe sei Teil einer Kooperation mit dem Titel "#OPGermany", die Deutschland seit Februar 2024 ins Visier genommen habe. Im Gegensatz zur BND-Seite sollen die Websites des BfV und des BKA nicht beeinträchtigt worden sein.
Foto: Logo von BND (Archiv), über dts Nachrichtenagentur