Nur 14 Prozent der SPD-Mitglieder glauben an einen Sieg ihrer Partei bei der vorgezogenen Wahl des Bundestags am 23. Februar. Das ergibt sich aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Im Juli waren demnach noch 31 Prozent der Mitglieder der Ansicht, dass die Partei bei der nächsten Bundestagswahl wieder stärkste Kraft werden könnte, nun rechnen laut Forsa 84 Prozent nicht damit, zwei Prozent werden unter der Rubrik "Weiß nicht" geführt. Ein Ergebnis von über 25 Prozent wie 2021 hält nur noch eine Minderheit für möglich: neun Prozent.
56 Prozent rechnen damit, dass die SPD bei der Wahl weniger als 20 Prozent bekommen wird.
Forsa befragte am 21. und 22. November 1.030 Mitglieder - 453 am 21. November vor der Absage von Verteidigungsminister Boris Pistorius an eine SPD-Kanzlerkandidatur und seiner Empfehlung für Olaf Scholz am Donnerstagabend und 577 Mitglieder danach. Der Kanzler wurde am Montag vom SPD-Vorstand für die erneute Kandidatur nominiert.
Dem Institut zufolge war nur knapp die Hälfte der SPD-Mitglieder (49 Prozent) unmittelbar vor Pistorius` Rückzug in der K-Frage der Meinung, dass Scholz wieder antreten soll. 41 Prozent gaben an, Pistorius wäre ihnen lieber. Nach seinem Verzicht hielten 58 Prozent der Genossen Scholz` Kandidatur für richtig. Insgesamt glauben aber zugleich 64 Prozent der SPD-Mitglieder, dass die Partei mit Pistorius die größeren Chancen als mit Scholz gehabt hätte, bei der Neuwahl des Bundestags ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Während im Sommer noch 61 Prozent der SPD-Mitglieder ihrer Partei dazu rieten, nach der nächsten Bundestagswahl die Oppositionsrolle zu übernehmen, befürworten das inzwischen nur noch 42 Prozent. Eine Mehrheit von 55 Prozent meint nun, die SPD solle mit CDU und CSU wieder eine Große Koalition bilden.
Foto: Saskia Esken, Lars Klingbeil, Olaf Scholz (Archiv), über dts Nachrichtenagentur