Sportwetten sind beileibe kein neues Thema oder Beschäftigungsgebiet. Dennoch ist es unbestritten, dass diese Branche immer noch boomt – auch dank des Internets.
Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie wurden schon 2010 jährlich rund 2,78 Milliarden Euro an Spieleinsätzen geleistet. 2018 waren es laut dem Statistischen Bundesamt bereits 8,8 Milliarden Euro. Das Handelsblatt Research Institute gab für 2016 an, dass rund 88.000 Arbeitsplätze rein an den stationären Wetten (öffentlich) hingen. Diese Zahlen sind durch das IT-Geschäft natürlich deutlich gestiegen, doch schwerer zu bemessen. Dieser Artikel erklärt, warum das Geschäft boomt und worauf Spieler achten sollten.
Es gibt immer mehr Wettanbieter
Bis vor einigen Jahren fand das Wettgeschäft begrenzt und stationär statt. Ein großer Anteil wurde mit den Landeslotteriegesellschaften vereint und somit eben in den Lotterieannahmestellen angeboten. Zugleich gab es freie Wettbüros. Mittlerweile ist das Sportwettengeschäft digital geworden, was zu einigen Änderungen führte:
- Anbietersturm – auch ausländische Anbieter konnten auf den Markt drängen, da es für einen Tipper irrelevant ist, wo der Sitz des Anbieters ist. Erreichbar ist er stets, sofern eine Internetanbindung vorhanden ist.
- Auswahl – Tipper haben die Wahl und können nun, ähnlich wie bei Strom- oder Handyanbietern, die Angebote miteinander vergleichen und für sich den besten Anbieter zum aktuellen Zeitpunkt auswählen.
- Angebot – die Sportwettenanbieter haben ein breites Angebot, welches wieder das Internet zu Hilfe nimmt: Sportwetten können mühelos auf Sportarten platziert werden, die überhaupt nicht in Deutschland stattfinden oder keinen großartigen Bezug zu Deutschland haben.
- Ansehen – wie die Handelsblattstudie berichtet, galten Sportwetten einst als eher wenig beliebt. Dies hat sich in den vergangenen Jahren jedoch gerade durch die mediale Wirkung von Sportwettenanbietern verändert. Fußballfans können mühelos Wettanbieter aufzählen – alleine vom bloßen Schauen der Bundesliga oder eines internationalen Wettbewerbs. Seitdem Sportwettenanbieter das Sponsoring von Teams und Sportarten übernommen haben, gehören sie fest mit zum Bild des Sports. Durch diese neue Normalität wandelt sich natürlich das Ansehen deutlich zum Positiven.
Für interessierte Spieler ist es allerdings weiterhin wichtig, einen guten und seriösen Anbieter zu wählen. Aber wie funktioniert das?
- Bonus – neue Spieler bekommen bei ihrer Erstanmeldung oft einen Bonus gutgeschrieben. Häufig ist dieser jedoch erst zu erspielen, beziehungsweise umzusetzen. Es ist wichtig, zuerst die Bonusbedingungen zu prüfen und zu überlegen, ob der Bonus den Aufwand wert ist. Achtung: Jeder Bonus kann abgelehnt werden, das Erspielen ist nicht verpflichtend. Anbieter mit für den Spieler deutlich negativen Bedingungen, gerade, wenn diese kaum auf der Seite zu finden sind, sind mit Vorsicht zu genießen. Übrigens: Einen Sportwettenbonus kann man auch ohne Einzahlung erhalten. Je nach Anbieter lassen sich hier ebenfalls spannende Angebote finden.
- Lizenz – der Anbieter muss lizenziert sein. Die meisten Anbieter arbeiten mit Lizenzen aus Malta, doch sind etliche von ihnen auch in Deutschland (Schleswig-Holstein) oder in Österreich lizenziert. Eine Lizenz bedeutet die beständige Kontrolle und Überwachung des Anbieters.
- Angebot – dieses muss dem Fisch, also dem Tipper schmecken. Tipper sollten sich das Gesamtangebot des jeweiligen Anbieters anschauen und hier mal auf die Quoten in unteren Ligen oder unbekannten Sportarten schauen. Wie gut sind sie?
- Vergleich – vor jeder Wettplatzierung sollten Quoten miteinander verglichen werden. Häufig unterscheiden sie sich nicht allzu markant voneinander, doch manchmal bietet ein Wettanbieter besonders gute Quoten, während die Konkurrenz niedriger bleibt. Das kann an der Ausrichtung eines Anbieters liegen.
Hohe Umsätze und viele Arbeitsplätze
8,8 Milliarden Euro wurden auf dem deutschen Sportwettenmarkt im Jahr 2018 eingesetzt. Diese Zahlen dürften jedoch nur ein Bruchteil derer sein, die auf dem Online-Wettmarkt tatsächlich ein- und schließlich umgesetzt werden. Diesbezüglich sind allerdings eher Schätzungen und Mutmaßungen möglich. So ist davon auszugehen, dass der Wettanbieter Tipico den Umsatz von 2016 in Höhe von 537 Millionen Euro noch deutlich gesteigert hat. Immerhin sponsert der Anbieter die österreichische und die deutsche Bundesliga, in Österreich sogar als Namensgeber. Ausgehend von den Summen, die im europäischen Fußballgeschäft allgemein aufgerufen werden, muss der Unternehmensumsatz enorm sein. Dasselbe gilt für die weiteren Anbieter, die insbesondere im Internet ihr Geschäft machen.
Bezüglich der Arbeitsplätze ist eine klare Zahl schwer zu nennen:
- Offiziell – wie eingangs erwähnt, arbeiteten 2016 rund 88.000 Menschen auf dem deutschen Sportwettensektor. Diese Zahl ist deutlich gestiegen.
- Einordnung – wie viele Arbeitsplätze ein Wettbüro einräumt, ist leicht zu bemessen. Im Onlinegeschäft hängen jedoch dutzende Arbeitsplätze hinter einem offensichtlichen: IT-Aufbau, Support, Design, Buchhaltung, Kundenbetreuung, Homepagebetreuung etc... Die Sportwettenbranche des Internets lässt sich somit mit der Autoindustrie vergleichen: Hinter jedem Autohersteller stehen zig Zulieferbetriebe, die direkt und indirekt mit dem Hersteller verbunden sind.
Es dürfte realistisch sein, dass durch die Sportwettenbranche Millionen Arbeitsplätze – auf irgendeine Weise – entstanden sind und noch entstehen.
Wettanbieter als Sponsoren
Auch dieser Punkt wurde schon angeschnitten. Für die öffentliche Wahrnehmung von Sportwetten und der Entstigmatisierung war die Sponsorenschaft der Anbieter ein kluger Schachzug. Die Wirkung ist schlichtweg enorm:
- Werbewirkung – ein Sportanbieter, der im Fußballstadion die Bande ziert, wird wahrgenommen. Dasselbe gilt für Trikots oder bei speziellen Partnerschaften (Sponsor der Nationalmannschaft).
- Wahrnehmung – die Sponsorenschaft dient natürlich der Werbung. Doch darf die Wahrnehmung durch Sportfans nicht vernachlässigt werden. Gerade skeptische Fans oder ängstliche Menschen nehmen die Wettanbieter auf diesem Wege als Normalität und dazugehörend wahr.
Die Wirkung, die eine Werbung im Stadion hat, ist außergewöhnlich und auf skeptische Personen beruhigend. Wenn ein Wettanbieter mit Verein oder Liga X zusammenarbeitet, dann ist er geprüft, seriös und vorteilhaft. Der Wettanbieter nimmt somit den Stellenwert von sonst im Stadion werbenden Unternehmen ein und wird weniger hinterfragt. Die Akzeptanz des Wettangebots steigt somit rapide.
Fazit – eine Branche im Boom
Mit der bundesdeutschen Lizenzierung ab dem kommenden Jahr mögen zwar Einschränkungen kommen, doch der Boom und die Ausweitung des Sportwetten-Angebots werden sich erweitern. Dies ist natürlich nicht nur für die Unternehmen bezüglich des Umsatzes positiv, auch neue Arbeitsplätze bis in die hintersten Reihen werden generiert. Für strukturschwache Regionen könnte dies mitunter eine Chance sein, denn gelingt es, Sportwetten-Anbieter dort anzusiedeln, wären Arbeitsplätze gesichert. Und da etliche Sportwetten-Anbieter zugleich ein Online-Casino unterhalten, könnte eine Niederlassung noch mehr Einnahmen für den Staat durch Steuern und neue Arbeitsplätze bedeuten.