Die jüngste Euphorie um den 100%+ -Kurssprung von XRP, dem „Ripple-Coin“, welcher von 0,32 USD am 20. September auf 0,76 USD im Hoch am Folgetag explodierte, scheint schon wieder verflogen.
Seit dem Wochenende liefen die Kurse per Saldo seitwärts und heute kommt es zu deutlicheren Rücksetzern. XRP (Ripple) verliert 15% auf 0,45 USD, notiert damit zwar immer noch 45% über den Kursen vor dem Kursanstieg, hat aber auch den Großteil der Gewinne wieder abgebaut. Bis auf ZCash (+5,3% auf 133,50 USD) und Steem (+8% auf 0,92 USD) sind alle Coins unter den Top-50 im Minus (ausgenommen der „Spaßcoin“ Dogecoin und Tether, die wir aus bekannten Gründen aber nicht als „Kryptowährungen“ einstufen. Steem als möglicher „Facebook-Angreifer“ sieht zumindest charttechnisch hoffnungsvoll aus und bildet einen sauberen Boden aus. Mehr dazu in der kommenden PDF-Ausgabe.
Als Fehler stellte sich die schnelle Gewinnmitnahme bei LeoNovus (Kanada LTV) heraus. Die Aktie schoss in den letzten Tagen weiter nach oben und schloss gestern bei 0,265 CAD (+20,5%)! Das Momentum ist seit der Nachricht, dass man eine kanadische Großbank für seine Cloud-Blockchain-Lösung gewinnen konnte, klar auf Seiten der Aktie. Wir wollen uns mit 30% Gewinn in kurzer Zeit zwar nicht beschweren, aber nun wären es eben bereits 76%. Wir wissen, dass einige Leser die Aktie noch behalten haben – Glückwunsch! Sie haben alles richtig gemacht. Wir würden jetzt weiter halten und den Stopp entsprechend nachziehen.
In Deutschland wird jetzt der erste Blockchain-Aktienfonds aufgelegt. Betreut wird dieser von Karsten Müller, der einst zur Internethypezeit Ende der 90er Jahre einen der ersten Internetfonds in Deutschland managte (den „Nordinternet“ der HypoVereinsbank). Der Name des Fonds lautet „Chainberry Equity“ und wird von Hansainvest aufgelegt. Diese Entwicklung finden wir gut, da dann Aktien wie LeoNovus oder BTL Group eventuell auf breitere institutionelle Basis in Europa gestellt werden. Bislang sind dort vor allem Venture- und Private Equity-Adressen aus Nordamerika investiert. Aber klar: Wie auch im Internetbereich Mitte der 90er ist der Anlagehorizont für Blockchainaktien im Moment sehr eng begrenzt. Sollte es hier erhebliche Mittelzuflüsse in solche Fonds geben, dürfte es eng werden und die Aktien entsprechend zulegen. Das Gleiche gilt jedoch umgekehrt. Sollten alle zum Ausgang drängen, wird es noch enger!