Nach der Razzia mit fast 200 Ermittlern Ende Mai bei Porsche hat die eigentliche Aufklärung noch nicht begonnen.
„Die große Mehrheit“ der von der Durchsuchung betroffenen Personen oder Unternehmen haben gegen die Sichtung der Unterlagen Widerspruch eingelegt, schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Bezug auf den Staatsanwalt Heiner Römhild als Sprecher der Behörde (F.A.Z./Mittwochausgabe)
Dabei geht es um zwei Ermittlungsfälle. Einer dreht sich um den früheren Betriebsratschef Uwe Hück, der zu viel verdient haben soll, weshalb insgesamt sechs Beschuldigte der Untreue verdächtigt werden, darunter auch der Porsche-Chef Oliver Blume. In dem zweiten, nicht minder spektakulären Fall geht es um Bestechung: ein Finanzbeamter soll Dienstgeheimnisse an einen Steuerberater von Porsche verraten haben – gegen entsprechende Vorteile.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart bestätigte gegenüber der FAZ, dass die Ermittlungen wegen der Widersprüche auf Eis liegen. Zuerst muss das Amtsgericht Stuttgart über die Widersprüche entscheiden, die sogar in zwei Stufen zu erwarten sind: zuerst geht es um die „Sichtung“ von Unterlagen. Wenn die Ermittler dann aus der Vielzahl von Beweisstücken den entscheidenden Teil beschlagnahmen, kann dagegen erneut Widerspruch eingelegt werden, schreibt die Zeitung. Die Porsche AG selbst hat den zunächst prophylaktisch eingelegten Widerspruch gegen die Durchsuchung zurückgezogen.