Trotz deutlicher Fortschritte von internationalen Konzernen ist die deutsche Automobilindustrie bei der Entwicklung der Technologien für autonom fahrende Autos offenbar immer noch führend. Das geht aus einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor, über welche die "Welt" (Mittwochsausgabe) berichtet. Demnach hat in den Jahren 2010 bis 2017 weltweit kein Konzern so viele Patente für Neuentwicklungen bei autonom fahrenden Autos angemeldet wie Bosch.
Auf Platz zwei folgt der Volkswagen-Konzern. 2014 wurden rund 1.000 Patente im Bereich autonomes Fahren angemeldet. Im vergangenen Jahr waren es bereits fast 6.000. Für die Zeit zwischen 2010 und 2018 sind es insgesamt 15.800 Patente. Ganz vorn dabei liegt laut IW - für die Zeit bis 2017 - der Zulieferer-Konzern Bosch mit 1.138 Patenten, gefolgt von Volkswagen einschließlich der Marken Audi und Porsche mit 1.101 Patenten. Auf Platz drei liegt Ford mit 1.057. Mit deutliche Abstand folgen laut Studie GM (640) und BMW (612). Damit sind unter den zehn Unternehmen mit den meisten geschützten technischen Neuentwicklungen fünf deutsche Konzerne, wobei zwei davon die Spitzenplätze einnehmen. "Bisher ist die deutsche Autoindustrie gut auf die Entwicklung autonomer Fahrzeuge eingestellt. Ihr Anteil an den Patenten liegt bei fast 40 Prozent", fasst das IW in seinem Kurzbericht zusammen. Die Situation klingt damit für die deutschen Automobilhersteller und Zulieferer besser als sie ist. "Der Vorsprung wird allerdings kleiner", wie die Analysten des IW feststellen "So lag der deutsche Anteil im Vorjahr noch bei 48 Prozent." Und: "Die gute Ausgangsposition der deutschen Hersteller führt nicht automatisch zu einer starken Marktstellung bei autonomen Fahrzeugen und Fahrzeugsystemen", fassen die Analysten zusammen.
Foto: Autobahn, über dts Nachrichtenagentur