Die COT-Daten, welche am Wochenende von der Terminbörse veröffentlicht wurden, haben eine (zu erwartende) Verbesserung für Gold gebracht.
Zu erwartend deshalb, weil die Daten per letzten Dienstag, den 01. Oktober aufgenommen wurden, als der Goldpreis bei 1.483 USD notierte (nach 1.532 USD zum 24.09.2019), also deutlich tiefer. Die Commercials haben den 50 USD-Rücksetzer zur Vorwoche genutzt, um Ihre Shortposition deutlich von -508.730 auf -466.378 zu reduzieren. Die Long-Position blieb mit gut 163.050 Kontrakten kaum verändert. Die Spekulanten haben die Verluste mal wieder „gefressen“ und reduzierten ihre Long-Position von 370.393 auf 322.800 Kontrakte.
Beim Silber war der Rücksetzer bis zur Erhebung der Daten am 01. Oktober ebenfalls kräftig. Nach 18,57 USD am 24.09. wurden die neuen Daten am 01.10. bei 17,25 USD erhoben. Hier haben die Commercials ihre Netto-Shortposition allerdings nur um fast exakt 2.000 Kontrakte (1.998 um genau zu sein) auf -73.781 reduziert. Hier hätten wir auf eine deutlichere Reduzierung gehofft, um neues „Terminmarkt-Potenzial“ nach oben aufzubauen.
Alles in allem bleibt die Short-Positionierung der Commercials für unseren Geschmack etwas zu hoch. Aber sollte der Druck auf Gold nach oben zunehmen, dann werden die Commercials (wie schon in den letzten Monaten erlebt) eben den Preis für weitere 50 oder 100 USD „von der Leine lassen“. Wir hatten in unserer Sonderstudie vom Juli vermutet, dass der erste Run beim Gold bis in den Bereich 1.550 USD gehen würde, bevor die Commercials ein neues Preisfenster versuchen zu setzen. In dieser Phase befinden wir uns jetzt. Diese sollte noch ein paar Wochen anhalten. Fundamentale Gründe für einen Break auf 1.600 USD+ könnten beispielsweise kräftigere Zinssenkungen in den USA, als bislang erwartet sein. Aber auch neue Gewitterwolken an den Finanzmärkten, das Fortsetzen der Gelddruckmaßnahmen der großen Notenbanken (EZB startet beispielsweise wieder mit einem monatlichen 20 Mrd. Euro-Anleiheaufkaufprogramm) und eine aufziehende Rezession (welche dann mit weiteren Lockerungsmaßnahmen und noch niedrigeren Zinsen „bekämpft“ wird) stehen als mögliche Trigger schon am Horizont in Sichtweite.
Einschätzung:
Gold: Am wahrscheinlichsten bleibt derzeit eine Fortsetzung bzw. die Etablierung einer Seitwärtsbewegung zwischen 1.480 und 1.550 USD, welche über den Oktober anhalten dürfte.
Silber: Bei 17,00/17,20 USD dürfte nach unten jeweils ein guter Long-Einstieg sein. Nach oben dürfte es dagegen aktuell schwersein, die 18,60 USD herauszunehmen. Auch hier sollte noch ein paar Wochen neue Kraft gesammelt werden.
Besser sieht die Lage inzwischen bei den Goldaktien aus. Hier wurde die stark überkaufte technische Situation inzwischen korrigiert und Goldaktien sind nun eher überverkauft. Wir rechnen daher in den kommenden Wochen mit einer Stabilisierung der Lage bzw. eher mit Überraschungen nach oben! Gold- und Silberaktien laufen der Preisentwicklung oft voraus.