Der Ingolstädter Automobilhersteller Audi gibt angesichts der großen Herausforderungen in der Industrie seine üblicherweise distanzierte Haltung zum Mutterkonzern Volkswagen auf. "Wir schaffen nicht alles, wir können nicht auf allen Hochzeiten tanzen", sagte Audi-Vorstandschef Abraham Schot der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe). Deshalb gelte nun: "Der Konzern und die Schwestermarken sind nicht mehr der Feind von nebenan, im Gegenteil", so der Audi-Chef weiter.
Gerade bei E-Autos wolle er viel stärker als bislang auf gemeinschaftliche Teile und Plattformen setzen und damit Geld sparen. Schot habe in den vergangenen Monaten mit seinen Vorstandskollegen eine Strategie ("Konsequent Audi") für das krisengebeutelte Unternehmen erarbeitet. Dabei gehe es nicht nur um eine möglichst nahtlose Zusammenarbeit mit dem Konzern, sagte der Audi-Chef. Weitere Strategiepunkte seien: "Konsequent elektrisch", aber auch "konsequent profitabel". Tatsächlich habe Schot einen Sparkurs eingeschlagen. Er überlege, ob sich Audi aus unrentablen Märkten zurückziehen solle, berichtet die Zeitung weiter. Außerdem wolle er Kapazitäten in den Werken streichen, die im Durchschnitt nur zu 75 Prozent ausgelastet seien. Der Betriebsrat lobte dennoch die neue Strategie: "Grundsätzlich stehen wir als Arbeitnehmervertreter der neuen Strategie aufgeschlossen gegenüber", sagte Audi-Betriebsratschef Peter Mosch der "Süddeutschen Zeitung". Das Konzept sei "in sich schlüssig nachvollziehbar, klar in seiner Ausrichtung, realistisch und realisierbar".
Foto: Audi, über dts Nachrichtenagentur