Berater sollen Geschäftsmodell prüfen / Neue Strategie von Bank-Chef Martin Zielke könnte bei Direktbanktochter fast die Hälfte der Arbeitsplätze kosten
Die Bundesregierung überprüft ihre Beteiligung an der Commerzbank und hat sich dafür professionelle Hilfe geholt: Die Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) soll die Schwächen und Risiken, Stärken und Chancen der Krisenbank analysieren. Das berichtet das manager magazin.
Der Bund war in der Finanzkrise bei dem Geldhaus eingestiegen und ist heute mit einem Anteil von gut 15 Prozent größter Aktionär. Im Frühjahr sind die Pläne für eine Fusion mit dem Rivalen Deutsche Bank gescheitert.
Commerzbank-Chef Martin Zielke hat Ende September eine neue Strategie vorgestellt, wie das Geldhaus aus eigener Kraft seine Misere beenden soll. Dazu gehört unter anderem die Integration der Onlinebank Comdirect. Nach Informationen aus Kreisen, die mit den Plänen vertraut sind, ist in der Diskussion, bis zu 700 der insgesamt 1500 Comdirect-Jobs zu streichen.
BCG soll nun im Auftrag des Bundes diese Strategie bewerten, aber auch grundsätzlich Möglichkeiten aufzeigen, was der Ankeraktionär mit seiner Beteiligung tun könnte, um ihren Wert zu steigern. Um sich ohne Verlust davon zu trennen, müsste der Bund etwa 26 Euro je Aktie bekommen. In den vergangenen Monaten lag der Kurs der Commerzbank unter sieben Euro.