Die Lufthansa-Führung will für das Fluggeschäft unter der Stammmarke eine eigenständige Tochter gründen und so mittelfristig den Aktienkurs in die Höhe treiben.
Das sickerte, wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, bei einer Betriebsversammlung durch. Die neue Konstruktion soll vor allem internationales Kapital anlocken.
Bislang durften sich Fonds oder Investoren außerhalb Deutschlands nur bis zu einer Grenze von insgesamt 49 Prozent am Konzern beteiligen, weil die Lufthansa sonst ihre Flugrechte in vielen Ländern verloren hätte. Die Folge: Der Börsenwert des Unternehmens erreicht nicht annähernd den Buchwert der Flotte. Firmenchef Carsten Spohr will den Flugbetrieb unter der Marke Lufthansa deshalb in eine eigenständige GmbH ausgründen, die wiederum einer Stiftung gehören und unterhalb der Mutter-Holding angesiedelt sein soll.
An der Mutter könnten sich ausländische Aktionäre dann unbegrenzt beteiligen. Die Stiftung wiederum wird von der Lufthansa AG beherrscht. So kann gegenüber den Behörden jederzeit nachgewiesen werden, dass sich die Tochter überwiegend in deutschem Besitz befindet, ihre Flugrechte also nicht gefährdet sind. Geht es nach Spohr, sollen die Pläne spätestens auf der Hauptversammlung im Mai 2022 offiziell besiegelt werden.