Erst Henkel, nun Adidas: Keinem Manager gelingt es in Deutschland derzeit besser als Kasper Rorsted, Konzerne zu optimieren und so ihren Wert enorm zu steigern. Das manager magazin kürt den Adidas-CEO deshalb zum Manager des Jahres 2019
Seit Kasper Rorsted (57) vor drei Jahren den Vorstandsvorsitz bei Adidas übernommen hat, ist der Börsenwert des Sportartikelkonzerns um 24 Milliarden Euro gestiegen – ein Plus von 73 Prozent. Weil das auch in guten Börsenzeiten außergewöhnlich ist, hat eine prominent besetzte Jury von manager magazin den Dänen zum Manager des Jahres 2019 gekürt. „Das Wichtigste an einer Strategie ist, dass sie auch umgesetzt wird“, sagt der Adidas-Chef in einem ausführlichen Gespräch mit dem manager magazin zu seinem Führungsstil.
Seiner Ansicht nach steckt in einem Unternehmen immer Verbesserungspotenzial, das sich durch mehr Tempo, bessere Abläufe, bessere Organisation und striktere Kostendisziplin heben lässt. Um dieses Potenzial zu heben, führt er mit strikten Ergebnisvorgaben. Erfüllen Führungskräfte seine Erwartungen nicht, tauscht er sie schnell wieder aus.
Das gilt auch für Vorstände, die er selbst erst kurz zuvor befördert hat. Als Anfang des Jahres deutlich wurde, dass Adidas die Nachfrage nach bestimmten Textilien in Nordamerika massiv unterschätzt hatte, musste der zuständige Vorstand Gil Steyaert (57) – den Rorsted keine zwei Jahre zuvor in den Vorstand geholt hatte – gehen. Für Rorsted ist das eine Frage des Prinzips: „Wenn ein Manager einen Fehler macht, der die Firma 200 bis 400 Millionen Euro Umsatz kostet, muss das Folgen haben – und für Topleute gilt das noch mehr als für andere Manager“, sagt Rorsted.