Simone Bagel-Trah: Im Geschäft mit Haarkosmetik und Körperpflege „haben wir unsere Hausaufgaben noch nicht erledigt.“ // Vorsitzende des Gesellschafterausschusses von Henkel wird „Prima inter Pares“ 2019
Der Düsseldorfer Dax-Konzern Henkel prüft einen Umbau seiner derzeit schwächelnden Sparte Beauty & Care. „Der Bereich ist im Moment nicht so gut aufgestellt, wie wir uns das vorstellen“, sagte Simone Bagel-Trah, Vorsitzendes des Gesellschafterausschusses, in einem Interview mit dem manager magazin.
In dem Geschäft mit Kosmetik und Körperpflege „haben wir unsere eigenen Hausaufgaben noch nicht erledigt. (...) Wir müssen uns zum Teil auf komplett ändernde Geschäftsmodelle einstellen“, so die 50-Jährige. Henkel müsse im Konsumgütergeschäft (Schwarzkopf, Syoss) „nicht überall auf der Welt präsent sein. Dort wo wir präsent sind, wollen wir aber einer der führenden Anbieter sein“. Beauty & Care ist hinter industriellen Klebstoffen und Reinigungs- und Waschmitteln (Persil) das kleinste und gewinnschwächste der drei Henkel-Segmente.
Der neue Vorstandsvorsitzende Carsten Knobel, der sein Amt zum Jahreswechsel von Hans van Bylen übernimmt, müsse auf die sich daraus ergebenden Fragen jetzt Antworten finden. Bezogen auf den Gesamtkonzern sagte Bagel-Trah: „Wir müssen jetzt die richtigen strategischen Entscheidungen für den langfristigen Erfolg von Henkel treffen.“
Bagel-Trah führt den Konzern seit 2009 als Sprecherin der drei Stämme der Familie Henkel, die insgesamt 61 Prozent der Stammaktien halten. Wegen ihres umsichtigen Führungsstils in bewegten Zeiten wurde sie von der Jury der Initiative „Top-Frauen der deutschen Wirtschaft“ zur „Prima inter Pares 2019“ gewählt. Mit der Initiative küren das manager magazin und die Unternehmensberatung Boston Consulting Group jährlich die 100 einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft.