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Wirecard: Journalist erstattet Strafanzeige wegen des Verdachts auf illegale Beschattung

Die Affäre um die mutmaßliche Beschattung von Investoren sowie von Journalisten, die kritisch über den deutschen Finanzkonzern Wirecard berichten, geht in die nächste Runde.

Michael Hedtstück, Online-Chefredakteur des im F.A.Z.-Fachverlag erscheinenden Magazins »Finance«, hat wegen des Verdachts auf illegale Beschattung und Observierung seiner Person Strafanzeige gegen unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt erstattet, berichtet das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe.

Die »Financial Times« hatte kurz vor Weihnachten eine Art Beschattungsplan veröffentlicht, der 2016 entstanden sein soll und zum Ziel hatte, Drahtzieher und Hintergründe der anonymen Internetplattform Zatarra ausfindig zu machen. Zatarra hatte 2016 Betrugsvorwürfe gegen Wirecard erhoben, zeitgleich hatten Hedgefonds auf Kursverluste bei Wirecard gewettet.

In dem Papier, in dem davon die Rede war, Mobiltelefone »von potenziellen verdächtigen Personen abzusaugen«, tauchte unter anderem Hedtstücks Name auf. Der Journalist  schreibt, wie zahlreiche andere auch, regelmäßig über Wirecard und über die Vorwürfe gegen das Unternehmen, es bilanziere unsauber.

Der Finanzkonzern räumt zwar ein, damals eine Forensik-Beratung mit Nachforschungen zu Zatarra betraut zu haben. »Das Mandat umfasste jedoch keine Beschattung von Personen«, so eine Sprecherin.

Hedtstück und seinem Verlag geht es mit der Anzeige um die Freiheit und das Ansehen der Medien. »Wir verwahren uns gegen die Beobachtung und Observierung von Journalisten, ebenso wie gegen die implizite Unterstellung von Insider-Praktiken durch unsere Redakteure«, sagt Hannes Ludwig, Geschäftsführer des F.A.Z.-Fachverlags. Noch ist offen, ob die Staatsanwaltschaft Frankfurt Ermittlungen aufnimmt, sie äußert sich zu der Anzeige nicht.

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