Die auch im vergangenen Jahr deutlich gesunkenen Zinsen schlagen sich erneut enorm in den Verpflichtungen nieder, die die 30 Unternehmen des Deutschen Aktienindex (Dax) für die Altersvorsorge aktueller und künftiger Betriebsrentner reservieren müssen.
Nach ersten Berechnungen des Beratungsunternehmens Mercer, die der WirtschaftsWoche exklusiv vorliegen, sind die Pensionsverpflichtungen im Dax von knapp 368 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2018 auf aktuell 412 Milliarden Euro nach oben geschnellt - ein Plus von zwölf Prozent. Der ursprüngliche Vorjahreswert von 365,3 Milliarden wurde dabei im Zuge der Übernahme von Innogy durch E.On leicht nach oben angepasst. Grund für den Anstieg insgesamt sind die Zinsen, mit denen die Unternehmen ihre Pensionszusagen abzinsen müssen.
Die sind laut Mercer zum Jahresende auf nur noch 1,3 Prozent (15-Jahreszins) und 1,5 Prozent (20-Jahreszins) gesunken, nach 2,0 und 2,2 Prozent im Vorjahr. „Zu Beginn des Jahres hätte keiner mit einer solch deutlichen Reduzierung des Zinsniveaus gerechnet“, so Thomas Hagemann, Chefaktuar von Mercer Deutschland. Dennoch ist im Dax der Deckungsgrad, das Verhältnis aus Vermögenswerten und Verpflichtungen, nicht gesunken.
Das Verhältnis aus den in den Bilanzen der 30 Dax-Unternehmen zurückgestellten Vermögenswerten und den Verpflichtungen für die Betriebsrentner ist sogar leicht von 67,2 auf 68,0 Prozent gestiegen, so die WirtschaftsWoche. Der Grund für die leicht positive Entwicklung: Die Pensionsvermögen im Dax 2019 nahmen von knapp 252 auf rund 279 Milliarden Euro zu, was einer Rendite von elf Prozent entsprach.