Sie werden es mitbekommen haben: Das US-Pharmaunternehmen Gilead Sciences (USA: GILD) hat laut einem Medienbericht hervorragende Ergebnisse bei der Behandlung von Corona-Patienten, mit dem noch nicht zugelassenen Wirkstoff Remdesivir erzielt.
Laut der medizinischen Website Stat zeigte sich bei den Patienten, die in mit dem potenziellen Medikament behandelt worden waren, eine deutliche und schnelle Besserung von Fieber und Atemwegssymptomen. Demnach seien die meisten Patienten der Studie in Chicago, innerhalb einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen worden. Nur zwei seien gestorben. In die Studie seien 125 Patienten aufgenommen worden, von denen die meisten schwer erkrankt waren. Die Gilead-Aktie sprang nachbörslich um 10 USD auf 86 USD.
Die Börse atmet heute auf. Nachdem der S&P500 bereits gestern nach Börsenschluss 3% zulegen konnte, legt der DAX heute ebenfalls entsprechend zu, während Gold unter 1.700 USD gedrückt wird.
Uns würde es aber nicht wundern, wenn heute sogar ein kurzfristiges Hoch bei den Standardmärkten markiert wird. Die Freude und Überraschung über die Wirksamkeit von Remdesivir könnte bald der Angst vor katastrophalen Quartalszahlen, die nun anstehen, weichen. Es juckt daher gewaltig, kurzfristig einen Short-Hebelschein auf den DAX zu kaufen – sowohl als neue Absicherung, als auch aus Spekulation. Die Gefahr besteht jedoch an weiteren (guten) News am Wochenende, so dass wir diese Idee wieder verwerfen bzw. aufschieben.
Zudem ist die extreme Positionierung der Profis (größte Cashquote seit 11 Jahren und niedrigste Aktienquote seit 2001) absolut stützend für den Aktienmarkt. Und wie gestern in der PDF-Ausgabe geschrieben: Je weiter der Markt steigt, desto größer wird der Druck für Fondsmanager und Geldverwalter, diesem hinterherzulaufen.
Man kann als Fondsmanager beim Absturz investiert sein (das verzeihen die Anleger), aber dann nicht zu investiert sein, wenn es nach oben geht, ist quasi die Höchststrafe! Wie sagte Börsen-Altmeister Kostolany: „Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, wird sie auch nicht haben, wenn sie steigen.“
Gold und Goldaktien sind kurzfristig etwas überkauft. Die Goldminen haben jedoch trotz Verdoppelungen und teilweise neuen Hochs immer noch erhebliches Potenzial nach oben. Wer den Barrick-Short noch laufen hat, sollte diesen, wenn es heute und am Montag mit dem nun etwas gedrückten Goldpreis noch einmal stärker korrigieren sollte (idealerweise bis in den Bereich um 23 USD) verkaufen. Der Schein sollte dann im Bereich 0,90 bis 1,00 Euro handeln.