Siemens-Chef Joe Kaeser befürwortet staatlichen Schutz für systemrelevante Unternehmen gegen Übernahmeversuche aus dem Ausland. "Jedes Land oder jede Wirtschaftsgemeinschaft muss systemrelevante, kritische Infrastruktur absichern. In der Krise und in Notfällen muss der Staat darauf Zugriff haben", sagte Kaeser dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagausgaben).
Das könne zum Beispiel jetzt in der Coronakrise auch für "gesundheitsrelevante Unternehmen" gelten. Grundsätzlich allerdings müsse man es akzeptieren, wenn Investoren etwa aus China die aktuelle Krise nutzen würden, um deutsche Unternehmen zu kaufen, so der Siemens-Chef. "
Auch, wenn das schmerzhaft ist: Hier sollten für alle die gleichen Rechte gelten, und damit wäre es in Ordnung, wenn chinesische oder andere ausländische Unternehmen deutsche Firmen akquirieren", so der Unternehmer. Allerdings müssten diese Regeln in beide Richtungen gelten. "Und das ist heute nicht automatisch der Fall. Wenn aus einer systemischen Ungleichheit Vorteile für eine Region entstehen, dann müssen wir handeln", fügte Kaeser hinzu.
Foto: Siemens, über dts Nachrichtenagentur