Die Coronakrise hat die Flugbranche besonders hart getroffen: Seit Wochen stehen die Maschinen vieler Gesellschaften unbenutzt am Boden.
Aber Ryanair werde „wahrscheinlich deutlich länger als jede andere Airline“ überleben, sagt Ryanair-Chef Michael O'Leary im Gespräch mit dem Handelsblatt.
„Wir sind mit fast vier Milliarden Euro Cash in der Bilanz in diese Krise gegangen. Selbst wenn wir bis Ende des Jahres keine Umsätze haben sollten, haben wir noch ausreichend Geld, vor allem, nachdem in den meisten EU-Ländern Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzarbeitergeld eingeführt wurden.“
Gleichzeitig rechnet er damit, dass es eine Reihe anderer Airlines gibt, die bis dahin nicht überleben. Dass Ryanair Staatshilfen in Anspruch nimmt, schließt er aus – und übt heftige Kritik an Konkurrenzunternehmen, die das tun. „Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern.“
Der Flugverkehr wird nach Einschätzung des Managers nicht vor Juni wieder aufgenommen werden. „Aber wirklich normal dürfte das Leben für die Airline-Branche nicht vor Sommer 2021 werden“.
Zugleich rechnet O´Leary nicht mit einem Ende der billigen Tickets: „Wenn wir wieder fliegen dürfen, werden alle Airlines unter Druck stehen, ihre Flugzeuge zu füllen“. Für seine Mitarbeiter hat er jedoch keine guten Nachrichten: Bei Ryanair sei im Winter ein Abbau von 10 bis 20 Prozent der Stellen „fast unvermeidlich“.