Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sieht sein Unternehmen mit einer neuen Strategie und dem Konzernumbau gut gerüstet für die Folgen der Coronakrise und der niedrigen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). "Wir haben ein klares Wachstum im Kreditgeschäft und im Investmentgeschäft. Durch die enormen Marktschwankungen haben wir natürlich im zweiten Quartal in der Investmentbank gut profitiert", sagte Sewing der RTL/n-tv-Redaktion.
Auch bei möglichen Kreditausfällen sieht die Deutsche Bank sich entsprechend vorbereitet: Natürlich habe man jetzt schon vorgesorgt. "Im zweiten Quartal haben wir mit 800 Millionen nach unseren Erwartungen den Höhepunkt der Kreditvorsorge für das Jahr 2020 gesehen", sagte der Deutsche-Bank-Chef. Er erwartet im dritten und vierten Quartal eine deutlich niedrigere Kreditvorsorge. Eine Voraussage, ob die Bank im gesamten Jahr schwarze Zahlen vorlegen kann, wollte Sewing nicht treffen. Das sei in Zeiten der Pandemie schwer.
Aber: "Wir haben in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Gewinn kumuliert in einer der schwersten Krisen, die die Welt je gesehen hat. Das macht uns zuversichtlich." Im zweiten Quartal hatte die Bank trotz Corona-Pandemie überraschend einen Vorsteuergewinn erzielt. Das Geldhaus profitierte von leicht höheren Erträgen und deutlich niedrigeren Kosten. "Es ist ein schwieriges Quartal im Sinne des gesamten Umfeldes gewesen. Vor dem Hintergrund sind wir sehr zufrieden mit den Zahlen", sagte Sewing. Die Deutsche Bank sei auf dem richtigen Weg.
Foto: Deutsche Bank, über dts Nachrichtenagentur