Wer an der Börse investiert, der musste in diesem Jahr Federn lassen. Einige traf es härter als andere, als die Aktienindizes in aller Welt im Frühjahr einbrachen. Aber auch, wer vergleichsweise gut davonkam, muss sich jetzt gut überlegen, wo er sein Geld anlegt.
Denn obwohl sich die Börse schnell von dem Crash erholt hat, ist die Krise noch nicht überstanden. Es ist durchaus denkbar, dass es früher oder später zu einem weiteren Kursabsturz kommt. Aktuell setzen viele Anleger auf Pharmawerte, aber noch ist völlig unklar, welche Konzerne letztendlich als Gewinner hervorgehen werden. Auch Papiere aus der Unterhaltungsindustrie oder von Lieferdiensten sind weiterhin beliebt. Aber wie sieht es eigentlich im Tech-Sektor aus? Große Konzerne wie Apple und Facebook haben in den letzten Monaten starke Kurszuwächse zu verzeichnen. Aber gibt es auch Geheimtipps, die noch nicht alle Anleger auf dem Schirm haben?
Homeoffice-Software
Es ist wohl keinem Anleger entgangen, dass die Nachfrage nach Software für Videokonferenzen und andere Formen der digitalen Firmenkommunikation im März und April weltweit sprunghaft angestiegen ist. Dementsprechend steil sind die Aktien von Firmen wie Teamviewer, Zoom oder Slack- zumindest vorübergehend – in die Höhe geschossen. Andere Namen wie Okta oder Atlassian sind vielen Privatanlegern allerdings noch nicht bekannt. Besonders der Cloudanbieter Atlassian konnte zuletzt nur bedingt von der hervorragenden Performance im ersten Halbjahr profitieren, da sich das Management bei der Prognose eher vorsichtig gab. Wer auf einen neuerlichen Kursanstieg in der nahen Zukunft spekulieren möchte, kann die Aktien des Unternehmens derzeit relativ günstig erwerben. Der Aktienkurs von Okta hat sich hingegen seit März um beinahe 50% gesteigert und macht keine Anzeichen, sich von dem höheren Niveau wieder zu verabschieden. Vielleicht geht es in den nächsten Monaten sogar weiter bergauf?
Online-Glücksspiel
Das Glücksspiel im Internet ist seit Jahren eine Wachstumsbranche. Während der Bereich der Sportwetten durch Spielabsagen und verschobene Turniere jäh zum Stillstand gebracht wurde, konnten digitale Casinoangebote im zweiten Quartal des Jahres teilweise Rekordumsätze verzeichnen. Viele Casinoanbieter, wie beispielsweise die Plattform www.comeon.com/de, konnten durch geschicktes Marketing und Angebote wie Willkommensboni oder Freispiele zahlreiche Neukunden gewinnen. Das schlug sich allerdings nicht immer positiv auf die Aktienkurse der Muttergesellschaften aus, da viele neben der Casinobranche auch im Wettbereich tätig sind. Da sich Sportwetten langsam aber sicher von den Rückschlägen des ersten Halbjahres erholen, könnte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, in Aktien aus diesem Sektor zu investieren.
Zahlungsdienstleister
Beim Blick auf den Kursverlauf der Aktien von Zahlungsdiensten lässt sich derzeit ein interessanter Trend beobachten. Klassische Dienste wie Mastercard oder Visa können nicht von der steigenden Anzahl digitaler Transaktionen der letzten Monate profitieren und halten sich auf dem selben Niveau wie vor der Krise. Im Gegensatz dazu hat der Zahlungsdienst Paypal in den letzten Monaten eine regelrechte Kursrallye hingelegt und befindet sich derzeit auf einem Rekordhoch. Alles deutet derzeit auf eine rosige Zukunft für flexible Zahlungsdienste wie Paypal hin. Vielleicht ist es auch jetzt noch nicht zu spät, in den aktuellen Run auf Paypal einzusteigen. Vielleicht ist es aber auch sinnvoller, die Aktie zunächst im Blick zu behalten und den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.