Der Volkswagen-Konzern hat viel Geld für die Arbeit von US-Monitor Larry Thompson ausgegeben. "In das gesamte Monitor-Mandat mit all seinen Systemen und Prozessen haben wir knapp 700 Millionen Euro investiert", sagte VW-Rechtsvorstand Hiltrud Werner dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Das sei gut investiertes Geld.
Werner sprach von "Investitionen in die Zukunft". "Auch in den nächsten Jahren wollen wir den Nutzen daraus ziehen", sagte sie. In dieser Woche hat US-Monitor Larry Thompson seine Arbeit in Wolfsburg nach gut drei Jahren beendet. Er war im Jahr 2017 vom US-Justizministerium als Kontrolleur des VW-Konzerns eingesetzt worden. Thompson sollte dafür sorgen, dass sich der Dieselskandal kein weiteres Mal wiederholt.
Thompson sagte ebenfalls, dass es bei Volkswagen "durchgreifende Veränderungen" gegeben habe. Deshalb könne er das Unternehmen jetzt guten Gewissens verlassen. "In der Zeit der Dieselmanipulationen hat es bei Volkswagen eine mangelhafte und schlechte Unternehmenskultur gegeben. Es gab damals diese übertriebene Betonung hierarchischer Strukturen.
Die Mitarbeiter hatten Angst, ihren Vorgesetzten die wahre Situation und die echten Probleme zu präsentieren", so Thompson. Der scheidende US-Monitor empfahl Volkswagen, weiterhin ein Compliance- und Integritätsressort im Konzernvorstand beizubehalten. "Ich finde, dass es ein wichtiges Signal wäre, wenn die Compliance-Aufgabe weiter im Vorstand vertreten ist", sagte er. Andere Unternehmen wie etwa die Deutsche Telekom hatten das Ressort nach einer internen Aufklärung aufgelöst.
Foto: Volkswagen-Werk, über dts Nachrichtenagentur