Die Deutsche Lufthansa plant im Zuge der Coronakrise weitere Einschnitte bei Flottengröße und Personal. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund sei, dass sich die Aussichten für den internationalen Luftverkehr in den vergangenen Wochen "deutlich eingetrübt" hätten.
Passagier- und Buchungszahlen gingen wieder zurück, nachdem in den Monaten Juli und August noch "leichte Erholungstendenzen" spürbar gewesen seien. Angesichts dieser Entwicklungen habe der Vorstand am Montag das dritte Paket des konzernweiten Restrukturierungsprogramms "ReNew" beschlossen und den Aufsichtsrat darüber informiert. Demnach wird unter anderem der Kapazitätsausblick für die Passagierairlines deutlich nach unten korrigiert.
Zudem werde die mittelfristige Flottenplanung angepasst: Sie sieht aktuell ab Mitte des Jahrzehnts eine dauerhafte, konzernweite Kapazitätsreduktion von 150 Flugzeugen vor. Die verbleibenden acht Flugzeuge vom Typ A380 sowie zehn Flugzeuge vom Typ A340-600, die bislang noch für den Flugdienst vorgesehen waren, sollen in einen sogenannten Langzeitparkmodus überführt und aus der Planung genommen werden. Diese Flugzeuge würden nur im Falle einer unerwartet schnellen Markterholung wieder reaktiviert werden können.
Darüber hinaus sollen die verbleibenden sieben Airbus A340-600 endgültig außer Dienst gestellt werden. Aus den Flottenentscheidungen werden sich nach Unternehmensangaben weitere Wertberichtigungen in einer Größenordnung von bis zu 1,1 Milliarden Euro ergeben. Der Betrag soll noch im dritten Quartal des laufenden Jahres verbucht werden.
Die Zahl der wegfallenden Vollzeitstellen wird die bisher angekündigten 22.000 wohl noch übersteigen. Die Anpassung der dauerhaften Personalstärke in den Flugbetrieben werde "an die weitere Marktentwicklung angepasst", hieß es. Die Kompensation und der Abbau personeller Überkapazitäten werde mit den zuständigen Arbeitnehmervertretungen besprochen.
Foto: Lufthansa-Maschine, über dts Nachrichtenagentur