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Bafin überprüft Wirecard-Geschäfte der eigenen Mitarbeiter genauer


500-Euro-Geldscheine, über dts NachrichtenagenturDie deutsche Finanzaufsicht Bafin will die Wirecard-Geschäfte ihrer Mitarbeiter aus den Jahren 2018, 2019 und 2020 noch einmal genau unter die Lupe nehmen.

Die Behörde habe "eine Sonderauswertung eingeleitet, die noch nicht abgeschlossen ist", heißt es in der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler, über die das "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) berichtet. Im August war herausgekommen, dass Bafin-Beschäftigte häufiger mit Wirecard-Aktien als mit anderen Aktien gehandelt hatten.

Die Antwort des Bundesfinanzministeriums liefert nun Details über das Ausmaß: Die Bafin-Mitarbeiter schlossen in der ersten Jahreshälfte 2020 mehr Wirecard-Geschäfte ab als im gesamten Vorjahr. So zeigten im ersten Halbjahr dieses Jahres 56 Mitarbeiter insgesamt 196 private Geschäfte mit Wirecard-Bezug an – nach nur 137 Geschäften von 41 Mitarbeitern im gesamten Vorjahr.

Das entspricht einem Anstieg bei den privaten Wirecard-Transaktionen von rund 40 Prozent. Zu weiteren Details wollte sich die Bafin auf Anfrage des "Handelsblatts" nicht äußern. "Die Sonderauswertung zeigt, dass die Bafin-Führung inzwischen die Dimension des Vorgangs erkannt hat und vorsichtig geworden ist, einen Verstoß einzelner Mitarbeiter auszuschließen", sagte Schäffler.

Die privaten Geschäfte der Bafin stehen unter anderem auch deshalb in der Kritik, weil die Behörde in den vergangenen Jahren mit Blick auf Wirecard zum Teil wichtige, potenziell kursrelevante Entscheidungen getroffen hatte. So verbot sie unter anderem im Februar 2019 für zwei Monate Leerverkäufe in Wirecard-Aktien und damit Wetten, die auf fallende Kurse setzen.

Anfang Juni erstattete die Bafin Strafanzeige gegen Wirecard wegen des Verdachts auf Marktmanipulation. Und wenige Tage vor der Insolvenz der Wirecard-Konzerns stoppte die Bafin den freien Zugriff des Konzerns auf seine Konten bei der Wirecard Bank und damit auf wesentliche liquide Mittel, um so die Bank zu schützen.

Foto: 500-Euro-Geldscheine, über dts Nachrichtenagentur

 

 

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