Die Verkaufspreise im Großhandel haben im Juni 2021 im Vorjahresvergleich deutlich zugelegt. Sie stiegen um 10,7 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mit. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1981 im Rahmen der zweiten Ölkrise gegeben (+11,0 Prozent gegenüber Oktober 1980).
Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr hatte im Mai bei +9,7 Prozent und im April bei +7,2 Prozent gelegen. Die hohen Steigerungsraten begründeten sich zum Teil durch den Basiseffekt, eine Folge des sehr niedrigen Preisniveaus der Vorjahresmonate im Zusammenhang mit der Coronakrise, so die Statistiker. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelsverkaufspreise im Juni um 1,5 Prozent.
Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate des Großhandelspreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat hatte der Preisanstieg mit Mineralölerzeugnissen (+37,7 Prozent). Besonders kräftige Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr gab es auch bei Altmaterial und Reststoffen mit einem Plus von 77,6 Prozent sowie mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+54,2 Prozent).
Erheblich teurer wurden auch Roh- und Schnittholz (+48,4 Prozent) sowie Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (+26,9 Prozent). Niedriger als im Juni 2020 waren die Preise im Großhandel mit Datenverarbeitungsgeräten, peripheren Geräten und Software (-3,7 Prozent) sowie mit Fischen und Fischerzeugnissen (-1,2 Prozent), teilte das Bundesamt mit.
Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur