Die Europäische Zentralbank (EZB) will den Umfang des Nettoerwerbs von Vermögenswerten im Rahmen des Pandemie-Notfallankaufprogramms (PEPP) senken. Das teilte die Notenbank am Donnerstag mit. Der EZB-Rat sei zu der Einschätzung gelangt, dass günstige Finanzierungsbedingungen auch dann aufrechterhalten werden können, wenn der Umfang gegenüber den beiden Vorquartalen "moderat reduziert" werde, hieß es zur Begründung.
Das PEPP mit Nettovermögenskäufen von bis zu 1.850 Milliarden Euro soll allerdings weiterhin bis "mindestens Ende März 2022" fortgesetzt werden - auf jeden Fall aber so lange, wie die Coronavirus-Krisenphase anhalte. Insgesamt setzt die EZB ihre ultralockere Geldpolitik weiterhin fort. Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag unter anderem, die Zinssätze nicht anzutasten. Damit bleibt der Zinssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent. Für Einlagen bei der EZB müssen Banken weiterhin Strafzinsen in Höhe von 0,50 Prozent zahlen. Dies war allgemein so erwartet worden. Seit September 2019 gelten diese Konditionen bereits. Der Rat gehe davon aus, dass die Leitzinsen auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis die Inflation weit vor Ende des Projektionshorizonts und dauerhaft für den Rest dieses Zeitraums zwei Prozent erreiche, hieß es in einer Mitteilung der EZB. Mittelfristig müsse sich die Inflation bei zwei Prozent stabilisieren. Dies könne auch eine Übergangszeit bedeuten, in der die Inflation "moderat" über dem Zielwert liege, so die Notenbank weiter.
Foto: EZB, über dts Nachrichtenagentur