Der DAX-Neuling Healthineers will im November seine Mittelfristziele erhöhen. "Die Gesundheitsbranche ist ein Wachstumsmarkt - jetzt erst recht", sagte Vorstandschef Bernd Montag dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Die Gesellschaften hätten in der Krise gelernt, dass ein funktionierendes Gesundheitswesen mehr sei als ein Kostenfaktor.
Die Siemens Healthineers ziehen demnächst in den DAX ein. Im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 hatte das Unternehmen unter anderem wegen der hohen Nachfrage nach Corona-Tests mehrmals die Prognose angehoben. Auf einem Kapitalmarkttag im November will das Unternehmen nun die neuen Mittelfristziele vorstellen. "Ich kann Ihnen heute schon verraten: Die Ziele werden höher sein als die, die wir momentan haben", sagte Montag. Bislang hatten die Healthineers ein Umsatzwachstum von vergleichbar mindestens fünf Prozent pro Jahr, und ein Wachstum von rund zehn Prozent beim bereinigten Gewinn je Aktie pro Jahr in Aussicht gestellt. Mit dem Umgang mit der Coronakrise in Deutschland zeigte sich Montag insgesamt zufrieden.
"Wenn man mich fragen würde, in welchem Land ich die Pandemie erlebt haben wollte, würde ich sagen: Uns erging es hier in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern recht gut", sagte er. Es sei gelungen, "die Corona-Pandemie nicht als politisches, sondern als wissenschaftliches Thema zu sehen". Man habe sich an den Experten orientiert und das Thema nicht für Populismus genutzt.
Nach der Übernahme des US-Krebstherapiespezialisten Varian wollen sich die Healthineers mit größeren Zukäufen erst einmal zurückhalten. Man habe die Bilanz mit der Akquisition etwas strapaziert, so Montag. "Es steht uns sicher gut an, nicht sofort wieder so große Schritte zu tätigen." Nun müsse man erst einmal die Varian-Übernahme zu einem Erfolg machen. "Derzeit bin ich mit der Integration sehr zufrieden, aber hier haben wir gemeinsam natürlich noch ein Stück Weg vor uns."
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