Der aktivistische Privatinvestor Enkraft Capital will den Essener Energiekonzern RWE auf dessen Hauptversammlung attackieren.
Enkraft bereite für das Aktionärstreffen am 28. April mehrere Ergänzungsverlangen vor, berichtet das manager magazin unter Bezugnahme auf Enkraft-Vertreter.
Enkraft verlangt, dass sich die von RWE-Chef Markus Krebber verkündete Unternehmensstrategie „Growing Green“ auch in der Zusammensetzung des Aufsichtsrats widerspiegeln solle. „Dass RWE als Unternehmen mit klarer Ausrichtung auf erneuerbare Energien im Aufsichtsrat kaum über entsprechende Expertise verfügt, halten wir für absurd“, sagte Enkraft-Geschäftsführer Benedikt Kormaier dem manager magazin.
Kormaier prüft deshalb Abwahlanträge für die Kontrolleure Erhard Schipporeit und Hans-Peter Keitel. Der einstige Eon-Finanzvorstand Schipporeit hat mit 73 Jahren, der frühere Industriepräsident Keitel mit 74 Jahren die konzerneigene Altersgrenze überschritten. Beide wurden zwar erst im Frühjahr 2021 mit 95 und 99 Prozent wiedergewählt. Damals gab es allerdings niemanden, der Widerstand organisiert hätte.
Laut mm erwägt Enkraft zudem, einen Tagesordnungspunkt einzubringen, der sich mit der von Enkraft geforderten Braunkohleabspaltung beschäftigt. Enkraft hat mehr als 500.000 RWE-Aktien gemeldet. Dies entspricht zwar nur 0,07 Prozent der RWE-Anteile, dennoch hat der Investor laut Aktiengesetz damit das Recht, Ergänzungen der Tagesordnung zu verlangen.