Großinvestoren und Kleinanleger sind stets auf der Suche nach neuen, vielversprechenden Industrien und Unternehmen.
Neben profitablen Technologieanleihen sollten Anleger unbedingt einen Blick auf eine neue Technologiebranche werfen, die bis dato noch in den Kinderschuhen steckt.
Femtech-Unternehmen sind auf dem Vormarsch. Die Branche hat enormes Wachstumspotenzial aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung und dem hohen weltweiten Erfolg von Telehealth-Dienstleistern.
Um unseren Lesern einen besseren Eindruck über diesen vielversprechenden Markt zu vermitteln, widmen wir uns dem weltweiten Femtech-Markt im Allgemeinen und stellen anschließend 3 Unternehmen vor, die für Investoren besonders interessant sein könnten.
Der Femtech-Markt im Überblick
Der Begriff „Femtech“ steht für „Female Technology“. Hierbei handelt es sich um neue Technologien, meist (aber nicht ausschließlich) in Form von mobilen Applikation, die sich speziell an die Frauengesundheit richten.
Mit Frauen als Zielgruppe hat der Markt enormes Wachstumspotenzial. Frauen nutzen vermehrt mobile Applikationen, um ihren Gesundheitszustand effektiv zu überwachen. Hierzu gibt es bereits heutzutage zahlreiche Applikationen.
Maxim Manturov, Abteilungsleiter Anlageforschung bei Freedom Finance Europe, sagt hierzu Folgendes: „Weltweit gehören rund 37% des Femtech-Marktes zu den Teilsektoren Schwangerschaft & Pflege, reproduktive Gesundheit & Verhütung; der Markt ist jedoch nicht nur auf diese Kategorien beschränkt.
Der globale Femtech-Markt hatte im Jahr 2020 einen Wert von rund 40,2 Milliarden US-Dollar und soll von 2020 bis 2025 um durchschnittlich 13,3% pro Jahr auf 75,1 Milliarden US-Dollar wachsen. Nordamerika ist hierbei unangefochtener Spitzenreiter. Mit fast 55% der Femtech-Unternehmen übertreffen die USA andere Regionen bei weitem. Europa liegt mit 25% an zweiter Stelle, gefolgt von Asien mit 8% und den MENA-Ländern mit 7%.
Die USA und Großbritannien sind die beiden Länder mit der größten Anzahl an Femtech-Unternehmen. Trotz des wachsenden Interesses in den letzten Jahren und des Wachstumspotenzials bleibt die Branche nach wie vor unterbewertet.“
Vielversprechende Femtech-Unternehmen im Überblick
Experten sind sich einig: Femtech-Unternehmen haben riesiges Marktpotential, was sich mittel- bis langfristig auch an der Börse widerspiegeln wird. Da die Branche immer noch unterbewertet ist und nicht die gebührende Aufmerksamkeit genießt, sind die momentanen Aktienkurse ein guter Grund, um jetzt einzusteigen. Daher werden im Folgenden drei erfolgversprechende Femtech-Unternehmen vorgestellt, die hohes Renditepotenzial aufweisen.
Flo
Flo ist eine auf KI-basierende Gesundheits-Applikation, die Frauen dabei unterstützt, den Zyklus präziser vorauszusagen. Hierzu werden über 70 unterschiedliche Körpersignale wie Krämpfe oder Kopfschmerzen erfasst.
Die App wurde im Jahr 2015 in Belarus erstellt und konnte bis dato über 65 Millionen US-Dollar an Kapital einwerben. Die Applikation ist für iOS und Android erhältlich und kann bereits auf über 200 Millionen Downloads und 43 Millionen aktive Nutzer pro Monat blicken. Inzwischen hat das Unternehmen über 350 Mitarbeiter angestellt.
Durch das App-Format kann die Plattform schnell wachsen und eine große Zielgruppe auf der ganzen Welt erreichen, sodass das Wachstumspotenzial und der Zielmarkt noch lange nicht ausgeschöpft sind.
Auch wenn Flo-Aktien zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht erhältlich sind, sollten potenzielle Investoren und Kleinanleger das Unternehmen für einen potenziellen IPO im Auge behalten.
Progyny
Progyny hat sich auf ein B2B-Geschäftsmodell spezialisiert. Mit dem Femtech-Unternehmen können Firmen ihren Mitarbeiterinnen Baby-Boni und andere Leistungspläne anbieten. Und dies zu kostengünstigen Konditionen.
Die Unternehmen bezahlen Progyny anhand der Anzahl der Mitarbeiter, die von den Leistungen Gebrauch machen. Das genaue Kostenmodell hängt hierbei weitestgehend von der Mitarbeiterzahl, die das Unternehmen unterhält, sowie dem in Anspruch genommenen Leistungsumfang ab.
Inzwischen gibt es bereits eine ganze Reihe von Unternehmen, die Progyny oder ähnliche Fertility-Benefits-Dienstleister nutzen. Zu den großen Unternehmen zählen beispielsweise Amazon, Google, Spotify, Starbucks, Facebook und viele mehr.
Das Unternehmen konnte mit dem IPO Ende 2019 Kapital von über 130 Millionen US-Dollar einwerben. Momentan befindet sich der Aktienkurs auf einem Tiefstand von rund 37 US-Dollar. Bei den momentan niedrigen Kursen lohnt es sich besonders, jetzt Aktien zu kaufen, um mittel- bis langfristig hohe Gewinne zu erzielen.
Vitrolife
Vitrolife ist ein schwedisches Unternehmen, das sich auf die In-vitro-Fertilisation (IVF) spezialisiert hat und Kliniken sowohl mit der technischen Infrastruktur als auch einem Expertennetzwerk beratend zur Seite steht, um die Erfolgsrate der Patientinnen zu erhöhen.
Das Unternehmen versteht sich als ein Allround-Service-Provider, der neben den medizinischen Prozessen den Klinken auch in puncto Finanzmanagement, Effizienz und allen weiteren Fragen unter die Arme greifen kann.
Vitrolife is bereits seit 2001 an der NASDAQ Stockholm (Large Cap List) notiert. Nach einem Höhenflug im 4. Quartal 2021, in dem die Aktie nur knapp die 60-Euro-Marke verfehlte, liegt der Kurs momentan nur noch bei rund 28 Euro. Auch hier kann davon ausgegangen werden, dass sich der Kurs wieder einpendeln und langfristig weit über die 60-Euro-Marke steigen wird.
Wie aus den drei Beispielen deutlich wird, ist Femtech ein sehr weitläufiger Begriff, der viele unterschiedliche Applikationen für Endnutzer und Kliniken bietet. Mit dem Aufkommen immer neuer Start-ups ist davon auszugehen, dass der Markt schnell anwächst und die Unternehmen bereits in naher Zukunft die nötige Aufmerksamkeit erhalten, die dieser gesellschaftsfördernde Markt verdient.