Die Fondsgesellschaft Deka hat angekündigt, gegen die Berufung von Frank Appel, Chef der Deutschen Post, zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Telekom zu stimmen.
„Wir werden auf der Hauptversammlung am 7. April dagegenstimmen“, sagte Ingo Speich, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Ausgabe vom 19./20. März).
Zur Begründung sagte Speich: „Es handelt sich um einen eklatanten Verstoß gegen den Deutschen Corporate Governance Kodex. Der besagt, dass ein Vorstandschef nicht gleichzeitig Aufsichtsratschef eines anderen Konzerns sein sollte. Und das aus gutem Grund: Denken Sie allein an die Arbeitsbelastung. Das Argument, dass Frank Appel nach einem Jahr sein Amt bei der Post abgeben wird, lassen wir nicht gelten. Innerhalb eines Jahres kann viel passieren. Siehe Corona, siehe Ukraine.“
Außerdem kritisierte Speich gegenüber der F.A.S. die Rolle des Staates bei dieser Entscheidung: „Ausgerechnet der Staatskonzern Deutsche Telekom verstößt gegen die Regeln des Corporate Governance Kodex und muss nun eine Abweichungserklärung abgeben. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für den Staatskonzern Deutsche Post, wo Herr Appel Vorstandschef ist. Das ist ein starkes Stück.“