Der Chiphersteller Infineon warnt vor einer Verschärfung der Chipkrise infolge des Ukraine-Kriegs. Zum Teil gebe es "starke Abhängigkeiten von einzelnen Materialien und Ländern", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Momentan zittern die Hersteller um das für ihre Produktion wichtige Gas Neon, was zum großen Teil aus der Ukraine stammt.
"Wir können bestimmte Chemikalien nicht einfach so austauschen", so Ploss. Es dauere schon einmal ein Jahr, um sie zu substituieren oder die Prozesse anzupassen. "Manches lässt sich kaum ersetzen", sagte der Infineon-Chef. Es reiche auch nicht, einfach nur die Lager aufzustocken. "Wir unterhalten mitunter deutliche Vorräte. Aber einige Stoffe haben Verfallsdaten." Trotzdem will der Manager am Prinzip globaler Lieferketten festhalten. "Wenn wir die Globalisierung zurückdrehen, müssen wir massive Ineffizienzen in Kauf nehmen."