Im Zusammenhang mit dem Cum-Ex-Skandal hat das Bonner Landgericht einen weiteren Angeklagten zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Der frühere Finanzbeamte sei wegen Steuerhinterziehung in drei Fällen schuldig, wie das Gericht am Dienstag entschied. Hanno B., der als mutmaßliche Schlüsselfigur bei den Cum-Ex-Aktiengeschäften gilt, muss demnach für acht Jahre ins Gefängnis.
Das Gericht blieb damit etwas unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine neunjährige Freiheitsstrafe beantragt hatte. Der Bundesgerichtshof hatte das Geschäftsmodell im Jahr 2021 als Straftat gewertet. B. soll Akteure in der Finanzindustrie zu dem Modell beraten haben. Seit mehr als zehn Jahren laufen die Ermittlungen gegen die Praxis von Banken und Investoren, sich eine nur einmal abgeführte Kapitalertragsteuer doppelt erstatten zu lassen. Bundesweit gibt es zahlreiche Verfahren. Die ersten Prozesse begannen 2020, mehrere endeten bereits mit Schuldsprüchen.
Foto: Landgericht Bonn, über dts Nachrichtenagentur