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Börsen: Wie geht es jetzt weiter?

Banken im Stresstest nach der Pleite von der Silicon Valley Bank (SVB) und dem Zusammenbruch der Credit Suisse (CS). Notenbanken wieder als Retter des globalen Finanzsystems. Schwacher Ölpreis signalisiert eine kommende Rezession.

von Andreas Männicke

Auf der Invest am 17./18. März in Stuttgart waren die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA und der Credit Suisse in der Schweiz sowie die Auswirkungen auf die Aktienmärkte das allseits bestimmende Thema. Mein Vortrag behandelt auf der Messe „Invest“ das Thema „G7 versus BRICS – wo investieren?“, wobei das Thema Schwellenländer bzw. Emerging Markets auf der Messe „Invest“ kaum thematisiert wurde. Gerade deswegen sollte man sich jetzt auch mit den Ländern BRICS & Co, also Brasilien, Indien, China und Südafrika einmal genauer befassen, was durchaus gute Zukunftschancen aufgrund der niedrigen Bewertung hat. Freilich sind russische Aktien wegen der Sanktionen weiterhin nicht an der Moskauer Börse handelbar und die ADR-Programme wurden alle aufgelöst. Dennoch sollten Anleger jetzt ein Konto bei Freedom Broker eröffnen, da es vielleicht in den nächsten Monaten wieder möglich sein wird, ADR in russische Originalaktien zu tauschen. Sie sollten vorsorglich daher jetzt ein Konto bei Freedom Broker eröffnen, was über dem Link  https://freedom24.com/invite_from/2952896  sehr einfach ist.

Eine gute Alternative für russische Aktien sind Aktien aus Kasachstan, die jetzt sehr preiswert sind. Überhaupt gibt es einige Banktitel in Osteuropa die gerade jetzt mehr Beachtung finden sollten wie die Bank of Georgia, Kaspi.kz. und die Halyk Savings Bank (HSB).  Die Aktien aus Kasachstan sind über Freedom Broker auch direkt in Kasachstan handelbar, was neu ist. Sie erhalten zudem auf ein US-Handelskonto 3 Prozent und für ein Euro-Konto immerhin 2,5 an Zinsen für die freie Liquidität. In interessante Aktien aus Kasachstan sind neben den Banken Kaspi.kz und HSB auch der Ölproduzent Kazmuniagas und der Uranproduzent Kazatomprom.

Pleiten der Silikon Valley Bank und Credit Suisse ziehen weite Kreise

Auslöser des Kurseinbruchs von allen Bankaktien weltweit im zweistelligen Prozentbereich war die Pleite der Silikon Valley Bank (SVB) aus den USA, die wiederum viele Starts Upas und Venture Capital-Gesellschaften in den USA finanzierte. Vor allem US-Regionalbanken, die auch Starts Ups und Venture Capita-Gesellschaften finanzierten, brachen im Kurs brutal eine und mussten von der FED gestützt werden. SVB war immerhin die 17. größte Bank in den USA, die zu viel Geld in Anleihen investierte und die durch den Anleihencrash im März 2022 negativ beeinflusst wurde. Einen ähnlichen Fall gab es schon letztes Jahr in Großbritannien, als die britische Notenbank die Pensionskassen mit einer Geldspritze von 75 Mrd. Pfund retten musste, was einen globalen Flächenbrand verhinderte. Dies zeigt immer wieder,  wie verwundbar Banken in Krisensituationen sein können, obwohl die meisten Banken jetzt besser dastehen als in 2008/9.

Notenbanken sehen sich zu ungewöhnlichen Rettungsaktionen genötigt

Die Anleger und Kreditnehmer der SVB zogen massenhaft ihr Geld ab, was dann zur Pleite führte. Im Fall eines Bank Runs kann das gesamte Finanzsystem sehr schnell kollabieren. Das weiß auch die US-Notenbank, die den US-Banken in der letzten Woche fast 300 Mrd. USD an Liquidität zur Verfügung stellte, um Dominoeffekte und Vertrauensverlust zu vermeiden. Zudem wurde seitens der Notenbank eine Garantie für alle Einlagen bei US-Banken gegeben. So etwas gab es noch nie in der ganzen US-Bankengeschichte.  Dies zeigt aber auch, wie verwundbar das US-Bankensystem immer noch ist. Die große Finanzkrise in den Jahren 2008/9 hatte mit der Pleite der US-Investmentbank  Lehman Brothers auch in den USA ihren Ursprung.

Durch das neue „Quantitative Easing“ (QE) wurde die Bilanzsumme der FED 300 Mrd. USD wieder ausgeweitet, nachdem sie zuvor von 8,8 auf 8,3 Mrd USD reduziert wurde, indem auslaufende Anleihen nicht wieder neu aufgekauft wurden. Zuvor nahm die Geldmenge in den USA 2 Monate lange ab, was es zuvor noch nie gab. Die SVB wurde nun von der HSBC aufgekauft.

Die Credit Suisse bleibt ein Trauerspiel

Die Credit Suisse (CS) war schon lange ein Sorgenkind in der Schweiz. Nun gingen mehrere wichtige Geschäfte schief und es kann auch zu einen Bankenrun bei der CS. Die CS war neben der UBS einer der größten Vermögensverwalter der Welt. Jetzt fiel der Aktienkurs von 8 € Anfang 2022 auf 0,87 € €, dabei allein am 20. März um über 50 Prozent an einem Tag. Die Anleihenanleger werden hier leer ausgehen. Anleihen der CS im Volumen von 17,3 Mrd USD wurden wertlos. Deutsche Banken sind  angeblich nicht von der Pleite der CS betroffen. Die BaFin gab Entwarnung für deutsche Banken. Nur eine Tochter der SVB musste geschlossen werden.

Damit sank die Marktkapitalisierung der CS auf nur noch 3,2 Mrd. € während die UBS noch eine Marktkapitalisierung von 58 Mrd. USD hat. Aber auch der Kurs der UBS fiel von 21,25 auf 18,2 USD. Ebenso brach der Kurs der Deutschen Bank AG in den letzten beiden Wochen von über 12 auf 8,4 € im Tief am Montagmorgen ein, erholte sich nun aber intraday wieder auf 9,3 €. Am 20. März erholte sich auch der DAX wieder um 1,5 Prozent auf 14.987 Indexpunkte, der zuvor im freien Fall war.

Auch bei der CS wurde vorher massenhaft Kundengelder abgezogen, so dass sich die Schweizer Notenbank in der letzten Woche genötigt sah, eine Liquiditätshilfe im Volumen von 50 Mrd. CHF zu geben, um die systemrelevante Bank zu retten. Nun will die USB die CE für 2 Mrd CHF aufkaufen. Ähnliche Überlegungen gab es damals 2008/9 bei der Deutschen Bank und Commerzbank in der Finanzkrise 2008/9, wobei auch die Deutsche Bank trotz der guten Gewinnergebnisse immer noch sehr verwundbar ist.

 Kommen jetzt die „goldigen Zeiten“?

Durch die Bankengkrise waren die Anleger in der letzten Woche sehr verunsichert und es wurden Aktien verkauft. Dagegen waren Gold und Kryptowährungen als „sicherer Hafen“ wieder nachgefragt. So stieg Gold temporär erstmals seit langem wieder auf über 2000 USD/Unze und damit um 8 Prozent in 1 Monat während Silber nur um etwas über 4 Prozent in 1 Monat zulegen konnte. Noch mehr nachgefragt waren allerdings Kryptowährungen: so stieg der Bitcoin um 13 Prozent in 1 Monat auf über 28.000 BTC/USD und in 6 Monaten damit sogar um 67 Prozent Auch  Ethereum konnte um  5 Prozent in 1 Monat und damit um 45 Prozent in 3 Monaten zulegen. Dadurch erholten sich nun fast alle Kryptwährungen kräftig.

Schwache Ölpreise deuten auf eine Rezession hin

Dagegen brach der Brentölpreis in den letzten 3 Monaten um 8,8 Prozent auf 73,75 USD/Barrel und der WTI-Ölpreis sogar um 12,4 Prozent auf 67,7 USD/bare ein, was jeweils ein neues Jahrestief bedeutete. Beim Ölpreis wird jetzt eine Rezession eingepreist, die durchaus kommen kann. Durch die fallenden Energiepreise – auch der Gaspreis halbierte sich schon seit Jahresbeginn - dürfte die Inflation in Zukunft sinken. Allerdings wird sich durch die nun in Gang gesetzte Lohn-Preis-Spirale weiterhin hoch bleiben.

Notenbanken in der Zwickmühle

Die Notenbanken müssen jetzt den Spagat machen, einerseits die Inflation mit steigenden Zinsen zu bekämpfen, anderseits aber nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen und eine Rezession oder Unternehmenspleiten zu verursachen. Die EZB hate zuletzt die Leitzinsen noch einmal auf 3,5 Prozent erhöht. Nun blicken am Mittwoch alle Anleger gespannt auf die FED, die wahrscheinlich aber in Anbetracht der Turbulenzen an den Aktienmärkten eine Zinserhöhungspause einlegen wird.

Beachten müssen wir auch weiterhin die geopolitischen Gefahren bei einer Eskalation in der Ukraine. China und Russland wollen jetzt noch enger zusammenarbeiten und sich damit aber auch gegen die USA positionieren. Der Ex-US-Präsident Donald Trump ermunterte seine Anhänger zu Protesten auf der Straße, falls er demnächst verklagt und verhaftet wird. Droht dann etwa noch ein Bürgerkrieg in den USA? Trotz der Erholung am 20. März dürften es an den Aktienmärkten weiterhin turbulent und volatil bleiben.

Gute Chancen in Osteuropa in der Balkan-Region und im Baltikum

Dennoch sind neben Gold auch Aktien ein guter Inflationsschutz. In Osteuropa sind sogar Bankaktien eine gute Alternative zu westlichen Bankaktien. Die Bank of Georgia erreichte von kurzem sogar ein neues Allzeit-Hoch, korrigierte nun aber auch etwas. Neue Chancen tun sich jetzt auch in Kasachstan auf, wobei Freedom Broker den direkten Zugang zur Börse in Kasachstan ermöglicht. Sehr stabil ist auch die Balkan- und Baltikum-Region. Der CROX-Index für Aktien aus Kroatien stieg sogar um 12 Prozent und der CTX-Index für Aktien aus Tschechien um 11 Prozent seit Jahresbeginn. Beide Osteuropa-Indices konnten den DAX klar outperformen. Es wird weiterhin Outperformance-Chancen in Osteuropa geben, s dass sich auch weiterhin für deutsche Anleger ein Blick über den Tellerrand gen Osten lohnt.

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