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Die Notfallmaßnahmen der US-Regierung zur Sicherung der Einlagen bei der Silicon Valley Bank

Die Biden-Administration hat vor kurzem verlautbaren lassen, dass alle Kunden der Silicon Valley Bank ihre Einlagen vollständig beheben könnten.

Dies ist doch eine sehr ungewöhnliche Maßnahme, die durch die US-Regierungsbeamten ergriffen wurde, um Milliarden von Dollar an ungesicherten Geldern zu retten. Die Hintergründe sind einfach erklärt: Die Befürchtung ist groß, dass der Zusammenbruch der Bank eine weltweite Bankenkrise auslösen könnte und für Panik auf den Anlegermärkten sorgen könnte.

 

Was geschieht mit den Einlagen?

Um eine globale finanzielle Instabilität, die unmittelbar auch kleinere Regionalbanken betreffen könnten, zu verhindern, haben die US-Bundesregulierungsbehörden aufgrund des plötzlichen Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank Sofortmaßnahmen eingeleitet. Der Rettungsschirm der US-Administrative sieht vor, dass eine Reserve aus bankfinanzierten Bundesversicherungsgeldern anstelle von Steuergeldern verwendet werden soll. Gegenwärtig sollten also die Kunden der Silicon Valley Bank bereits wieder Zugriff auf alle ihre Gelder haben. 

Nach der Schließung der Signature Bank am 12. März durch die New Yorker Aufsichtsbehörden haben Bundesbeamte die Garantien gegeben, dass die Einlagen bei der Bank sicher seien. Sie war die dritte US-Bank, die innerhalb einer Woche zusammengebrochen war, aber auch Silvergate, ein bedeutender Kreditgeber auf dem Kryptowährungsmarkt, musste ebenfalls beschließen, den Betrieb mit sofortiger Wirkung einzustellen und die Einleger zu entschädigen.

Führende Bundesbeamte gehen davon aus, dass ihre Maßnahmen die US-Wirtschaft schützen und dadurch auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Bankensystem wieder gefestigt wird. Darüber hinaus sollen diese Maßnahmen dazu beitragen, die wesentliche Rolle der Banken beim Schutz von Einlagen und der Bereitstellung von Krediten für Haushalte und Unternehmen aufrechtzuerhalten.

Aber auch auf der anderen Seite des großen Teichs gaben in Großbritannien das britische Finanzministerium und die Bank of England bekannt, dass sie mit dem Verkauf der Silicon Valley Bank UK an HSCB, die größte Bank Europas, einverstanden sind. Damit gewährleisten sie die Sicherheit von rund 8,1 Milliarden US-Dollar an Anlegerkapital. 

Die offizielle Stellungnahme von US-Präsident Biden 

Vor der weitreichenden Erklärung der Bundesbeamten waren vor allem die großen Anleger der Silicon Valley Bank besorgt, da normalerweise die Bundesversicherung nur Konten bis zu 250.000 US-Dollar abdeckt, aber selbstverständlich haben viele Einlagen bei der gefallenen Bank diesen Betrag weit überstiegen. Viele Klienten der Bank stammen hauptsächlich aus den Bereich der Technologie-Startups und einige Unternehmen, die mit der Risikokapitalbranche verbunden sind. Neben dem Versprechen, dass alle Einlagen gesichert werden, war in den ersten Stellungnahmen von US-Präsident Biden zu vernehmen, dass die für die Situation Verantwortlichen die vollen Konsequenzen der Pleite tragen werden müssen. 

Sind die Aktien- und Anleihen-Investoren geschützt

Wie bereits oben erwähnt gaben die US-Regierungsbeamten bekannt, dass Versicherungsfonds die betreffenden Einlagen sichern würden, und nicht das Geld der Steuerzahler. Das Finanzministerium betonte jedoch, dass Bankinvestoren wie Aktien- und Anleihegläubiger von diesen Schritten nicht entlastet werden, denn diese seien als Eigentümer dieser Wertpapiere ein Risiko eingegangen und werden die Verluste selbst tragen müssen.

Die US-Notenbank kündigte jedoch an, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um kleineren Banken ausreichend Finanzmittel zur Verfügung zu stellen und so das potenzielle Risiko eines Zusammenbruchs im Zuge der Pleite der Silicon Valley Bank zu vermeiden. 

Die Gründe für das Scheitern der Silicon Valley Bank 

Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank kam unerwartet und schnell, so aber auch die Reaktion der Bundesregierung. Der Aktienkurs der Bank fiel am Donnerstag, den 9. März, und bereits am Freitag entschloss sich die kalifornischen Bankenaufsichtsbehörden die Bank zu schließen und überwiesen der „US-Federal Deposit Insurance Corporation“ über 175 Milliarden US-Dollar an Kundeneinlagen.

Bankeinlagen sind entscheidend für eine funktionierende Wirtschaft. Sie bieten ein sicheres Depot für Gelder, einfachen Zugang zu Finanzmittel, erleichtern Finanztransaktionen, ermöglichen es Einlegern, Zinsen zu verdienen, und bauen auf einer langen Kredithistorie auf. Abgesehen von diesen direkten Faktoren haben Banken auch indirekte Auswirkungen auf verschiedene Wirtschaftssektoren wie dem Immobilienwesen, der Bildung, Landwirtschaft, aber auch dem Glücksspiel.

Beispielsweise zahlt die Mehrheit der vielen Online Casinos ihre Glücksspielgewinne ein, was zu einer Zunahme der Bankeinlagen führt. Dasselbe kann mit den Gewinnen der einzelnen Spieler passieren. Obwohl es keine direkte Beziehung zwischen diesen beiden Branchen gibt, ist es offensichtlich, dass Bankeinlagen unabhängig von der Branche eine entscheidende Rolle im Wirtschaftsgefüge spielen und die Grundlage für weiteres Wirtschaftswachstum bilden.

Bezeichnet ist, dass auch die Silicon Valley Bank während der Pandemie erhöhte Einlagenwerte zu verzeichnen hatte. Die Bank investierte dann einen Teil dieser Barmittel in langfristige Staatsanleihen und schuf sich so im Laufe der Zeit eine stabile und immer wieder sprudelnde Einnahmequelle.

Der Wert dieser Wertpapiere begann jedoch in den letzten Monaten immerfort zu fallen, vor allem weil die US-Notenbank die Zinssätze drastisch erhöhte, um so die Folgen der Inflation zu mindern. Zusätzlich hatte die Bank Verträge mit den unterschiedlichsten Startups zu erfüllen. Infolgedessen gaben die meisten Technologieunternehmen immer schneller Bargeld aus, was dazu führte, dass die betreffenden Startups immer mehr Geld von der Silicon Valley Bank abzogen.

Um ein gewisses Gleichgewicht herzustellen, sah sich die Bank veranlasst, einen Teil der eigenen Anleihebestände mit einem erheblichen Verlust von 1,8 Milliarden US-Dollar zu veräußern, was dazu  führte, dass immer mehr Kunden ihre Einlagen abzogen. Prominente Risikokapitalgeber wie der „Peter Thiels Founders Fund“ empfahlen, dass es am besten wäre, wenn Kunden all ihre Einlagen von der Bank beheben würden, was letztendlich dann zu ihrem vollständigen Zusammenbruch führte. 

Die Tech CEOs suchen verzweifelt nach Hilfe

Vor allem Risikokapitalgeber äußerten auf Twitter ihre tiefe Besorgnis und erklärten, dass die mangelnde Sicherung der betroffenen Gelder schreckliche Auswirkungen auf Technologie-Startups und Risikokapitalfirmen haben könnte. Darüber hinaus baten mehr als 5.000 CEOs von Startups die US-Bundesbeamten um rasche Hilfe, da die betreffenden Firmengründer nicht sicher waren, ob sie die kommenden Gehälter ihrer Mitarbeiter weiter bezahlen könnten, wenn all ihre Einlagen bei der Silicon Valley Bank verblieben.

Dies ging sogar soweit, dass die betroffenen CEOs eine Petition bei der US-Regierung einreichten, in der sie um Unterstützung baten, um die Innovationskraft der US-amerikanischen Wirtschaft zu retten, ohne dabei eine Sicherung für die Anteilseigner oder das Management der Bank zu verlangen. Alles in allem birgt der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank laut dieser öffentlichen Petition genügend Sprengstoff für eine weltweite Finanzkrise.

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