Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall profitiert vom weltweiten Rüstungsboom und erwartet dementsprechend deutlich steigende Umsätze. Der Konzern solle "zwischen 20 und 30 Prozent jährlich" wachsen, sagte Konzernchef Armin Papperger dem Nachrichtenmagazin Focus. "Auch 2023 dürfte ein neues Rekordjahr für uns werden."
Allein aus Mitteln des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens der Bundeswehr rechne er dieses Jahr "mit einem hohen einstelligen, wenn nicht gar zweistelligen Milliardenbetrag". "Vieles ist schon unterschrieben, nicht nur zur Puma-Produktion", so Papperger weiter. Das Unternehmen hatte jüngst angekündigt, gemeinsam mit der Ukraine eine neue Waffenfabrik in dem umkämpften Land zu bauen. Man plane auch als langfristige Strategie, seinen neuen Kampfpanzer "Panther" vor Ort zu produzieren. Wichtig sei aber auch, "dass wir schnell helfen". "Bis Ende des Jahres werden wir die Ukraine mit Gerät und Munition im Wert von insgesamt 2,5 Milliarden Euro unterstützt haben." Das Land brauche "aktuell eine Million Schuss Artillerie und tausend neue Fahrzeuge". Der Krieg könne lange dauern, so der Rheinmetall-Chef. "Ebenso kann es sein, dass das Konfliktgeschehen Unterbrechungen erfährt und aus taktischen, aber auch aus geopolitischen Gründen Atempausen eingelegt werden." Er gehe aber nicht mehr davon aus, "dass Russland diesen Krieg noch gewinnen kann", so Papperger.
Foto: Bundeswehr-Panzer "Marder", über dts Nachrichtenagentur