Der Autozulieferer erwägt den Verkauf des milliardenschweren Autobereichs von Contitech / Neuaufstellung geplant
Der Autozulieferer Continental erwägt den Verkauf der innerhalb von Contitech gebündelten milliardenschweren Autosparte. Wie das manager magazin aus Unternehmenskreisen erfuhr, bastelt Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle mit dem Vorstand um CEO Nikolai Setzer im Geheimen an einer Neuaufstellung des Konzerns, das Projekt läuft offiziell noch als Prüfung der "Best Ownership".
Als Erstes, berichten Insider, soll der gerade neu formierte Autoteil von Contitech zum Verkauf gestellt werden, immerhin ein Bereich mit mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz, spezialisiert unter anderem auf Riemen und Dichtungssysteme. Offiziell bestätigt das Unternehmen nur eine "Konzeptphase", teilt auf Anfrage des manager magazins aber auch mit: "Vor dem Hintergrund des rasanten Wandels in der Automobilindustrie beschleunigt Contitech seine Transformation.
Der Unternehmensbereich hat beschlossen, sein im Geschäftsfeld Original Equipment Solutions (OESL) gebündeltes Automobilgeschäft innerhalb der nächsten zwei Jahre vollständig von den anderen Contitech-Geschäftsfeldern zu trennen. Damit werden die bereits eingeleitete strategische Ausrichtung auf das Industriegeschäft gestärkt und das Automobilgeschäft in die Lage versetzt, sein volles Potenzial zu entfalten. Zudem eröffnen sich neue strategische Optionen für das Automobilgeschäft."
Die neue Richtung sei klar, heißt es im Umfeld der Spitze. Als künftiger Kern erhalten bleiben soll das hochrentable Reifengeschäft und der nicht automobile Teil von Contitech. Weiter aufspalten, verkaufen oder in Allianzen mit anderen Unternehmen einbringen wollen die Conti-Strategen den Teil, der viele Jahre für die Zukunft dieses Konzerns stand: das Automotive-Geschäft.
"Die Gummileute finanzieren seit Jahren das Autobusiness, da droht ein Riss in der Belegschaft", sagt ein Topmanager. Für Aufsichtsratschef Reitzle drängt die Zeit, er tritt nach heutigem Stand mit der Hauptversammlung im nächsten Frühjahr nach dann 15 Jahren als Aufsichtsratschef ab.