Am Mittwoch hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.742 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. "Die Nachwirkungen der Oktober-Inflationsdaten aus den USA waren auch heute noch an der Frankfurter Börse zu spüren. Der Deutsche Aktienindex hat sich auch vom Widerstand der 200-Tage-Linie nicht davon abhalten lassen, weiter zu steigen", kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets.
"In der Gesamtbetrachtung muss man sagen, dass es gerade so aussieht, als ob wir uns auf einen Punkt zubewegen, an dem beide Seiten des Mandats der US-Notenbank, niedrige Inflation und maximale Beschäftigung, den Anstoß für künftige Zinssenkungen geben könnten." Die Inflation befinde sich in einem guten Bereich, so Oldenburger. "Allerdings bewegen sich die Beschäftigungsdaten, wenn auch langsam, in die falsche Richtung. Die Fed könnte damit nicht nur ein Inflationsproblem haben, sondern bei einer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung auch steigende Arbeitslosenzahlen", sagte er. "Vielleicht handelt es sich dabei nur um ein Nebengeräusch und nicht um den Vorboten einer Rezession. Aber wenn die Arbeitslosenquote steigt, entfernt sie sich fast per Definition von der maximalen Beschäftigung, und das ist etwas, worauf die Fed achten muss." In Frankfurt standen bis kurz vor Handelsschluss die Papiere von Siemens Energy und Infineon an der Spitze der Dax-Liste. Am Vortag hatte die Bundesregierung angekündigt, Siemens Energy Garantien in Höhe von 7,5 Milliarden Euro zu gewährleisten. In den am Mittwoch vorgestellten Quartalszahlen musste das Unternehmen einen Milliardenverlust eingestehen. Die Schwierigkeiten der Windkrafttochter könnten zudem die Bilanzen der kommenden Jahre weiter belasten, hieß es. Am Ende der Kursliste in Frankfurt standen derweil die Aktien von Vonovia und Heidelberg Materials. Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Dezember kostete 47 Euro und damit ein Prozent weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund neun bis elf Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis sank deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 81,48 US-Dollar, das waren 99 Cent oder 1,2 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Mittwochnachmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0864 US-Dollar (-0,09 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9205 Euro zu haben.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur