Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé fordert von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY 1,5 Milliarden Euro Schadenersatz.
Das teilte eine Sprecherin des Landgerichts Stuttgart dem Handelsblatt mit. Das Aktenzeichen lautet 32 O 109/23 KfH. EY äußert sich nicht zu der Klage.
Jaffé hatte seine Klage am 20. Dezember eingereicht, wie das Handelsblatt vergangene Woche exklusiv berichtet hatte. Details waren zunächst aber nicht bekannt geworden. „Es wurde der Vorschuss für die Zustellung der Klage angefordert“, teilte die Sprecherin nun mit. Zudem werde noch die interne Zuständigkeit geprüft.
Aufschluss über das Zustandekommen der Klage gibt Jaffés jüngster Sachstandsbericht an das Münchner Amtsgericht. Darin schildert der Insolvenzverwalter, wie er mit externen Anwälten und Wirtschaftsprüfern Daten untersucht und Gespräche mit ehemaligen Wirecard-Mitarbeitern geführt habe, um EY Fehler nachzuweisen. Unter anderem seien inkriminierte Zahlungsflüsse identifiziert worden, die nach Jaffés Analyse verhindert worden wären, wenn EY rechtzeitig auf die Vorgänge hingewiesen hätte.