Der Dax ist am Mittwochmorgen positiv in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 18.475 Punkten berechnet, 0,6 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag. "Der heutige Handelstag steht ganz im Zeichen der Geldpolitik", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. "Die Inflationsdaten aus den USA und die dann folgende Zinsentscheidung der Federal Reserve dürften die Richtung der Aktienmärkte über den Sommer bestimmen. Die Rohstoffpreise sind in den vergangenen Wochen wieder gefallen, was für einen nachlassenden Preisdruck gesorgt haben könnte. Auf der anderen Seite aber steht ein starker Arbeitsmarktbericht für den Monat Mai, der zwar die Renditen am US-Anleihemarkt nach oben trieb, während der Aktienmarkt die Zahlen bislang völlig ignoriert hat." "Die Apple-Aktie steigt so hoch wie nie zuvor und treibt damit auch den Technologieindex Nasdaq 100 Index auf ein neues Rekordhoch. In ihrem Schatten stehen die Aktien von Microsoft, Meta, Alphabet und Amazon in Reichweite zu ihren Rekordständen."
Wenn die großen Aktien die Rally nun wieder aufnähmen, könnte der Anstieg im Nasdaq erst der Anfang einer größeren Aufwärtsbewegung gewesen sein.
"Der Deutsche Aktienindex allerdings nimmt nicht wirklich an dieser Dynamik teil und verharrt weiter in einer Konsolidierung." Die Wall Street reagiere damit auch viel optimistischer auf eine bevorstehende Zinssenkung der Fed als der Dax auf die bereits erfolgte der Europäischen Zentralbank.
"Die größte Überraschung, und darauf scheinen einige Investoren im Moment sogar zu spekulieren, wäre eine Zinssenkung der Fed bereits heute Abend. Dafür liegt die Wahrscheinlichkeit lediglich bei 0,6 Prozent. Ein Zinsschritt im Juli wird mit knapp neun Prozent eingepreist, einer im September mit 48 Prozent. Es geht heute Abend in der um 20 Uhr veröffentlichten Pressemitteilung also um den sogenannten Zinspfad der Fed. Die Erwartungen schwanken zwischen einer und zwei Zinssenkungen in diesem Jahr. Es könnte aber sogar einige Mitglieder im Offenmarktausschuss geben, die für gar keine Zinssenkungen in diesem Jahr plädieren", sagte Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0739 US-Dollar (-0,06 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9312 Euro zu haben.
Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 82,34 US-Dollar, das waren 42 Cent oder 0,5 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur