Die Chefin des US-amerikanischen Chipkonzerns AMD, Lisa Su, will ihr Unternehmen zur führenden Firma bei Künstlicher Intelligenz (KI) machen.
Dazu beitragen soll die Übernahme von Silo AI, eines der größten Unternehmen für KI in Europa. „Die Übernahme von Silo AI stärkt unsere KI-Softwarekapazitäten erheblich“, sagte Su dem Handelsblatt. Am Mittwochnachmittag hatte AMD mitgeteilt, die Firma aus Helsinki für 665 Millionen US-Dollar gekauft zu haben.
Durch den Deal holt sich der US-Konzern weitere rund 300 Mitarbeiter ins Haus, die eine für AMD wichtige Expertise mitbringen. Silo AI trainiert seine Sprachmodelle im Unterschied zum ChatGPT-Entwickler OpenAI und den meisten anderen Wettbewerbern nicht auf Chips von Nvidia, sondern auf denen von AMD. Dazu hat die Firma eine spezielle Software entwickelt.
AMD gilt als wichtigster Rivale von Nvidia bei KI-Chips. Auf lange Sicht sieht AMD-Chefin Su ihr Unternehmen in einer besseren Position als Nvidia. „AMD bietet viel mehr Produkte, die weit über reine KI-Chips hinausgehen“, sagte die Managerin im Handelsblatt-Interview. Nvidia sei ein „großartiges“ Unternehmen, dessen Grafik- und KI-Chips sehr gefragt seien. Aber der Halbleiterhersteller konzentriere sich im Gegensatz zu AMD auf nur einen Bereich. „Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Kunden nicht nur Spezialchips für eine einzige Lösung brauchen, sondern ein breites Angebot“, sagte Su.
Nvidia fokussiert sich auf Grafikprozessoren, sogenannte GPUs, die in großem Stil in Rechenzentren genutzt werden, um KI-Modelle zu trainieren. Damit wurde Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der Welt. AMD bietet darüber hinaus auch Hauptprozessoren an, die Gehirne von PCs, Notebooks und Servern. Konzernchefin Su hat große Ambitionen: „Wir stehen noch ganz am Anfang der KI-Revolution. Mein Ziel ist, dass wir diese Revolution anführen.“
