Kommentar von Volker Gelfarth
Liebe Leser,
Südzucker hatte einen starken Jahresauftakt. Im 1. Quartal stiegen der Umsatz um 11%, der Gewinn um die Hälfte und das operative Ergebnis (EBIT) um 39% auf 153 Mio €. Alle Sparten haben mehr umgesetzt und bis auf die Spezialitäten operativ auch mehr verdient. Profitabel gewachsen sind aber nur die Sparten Zucker und Frucht. Ergebnistreiber Nummer 1 war die Zucker-Sparte, die von einem in der EU gestiegenen Zuckerpreis profitiert hat. Das Gesamtjahr will der Konzern unverändert mit einem Umsatz von 6,7 bis 7 Mrd € und einem EBIT von 425 bis 500 Mio € abschließen.
Südzucker muss seine Fabriken noch besser auslasten
2016 waren es 426 Mio €. Das EBIT-Ziel erscheint ambitioniert. Ende September fallen in der EU die Produktionsobergrenzen weg, die bisher für stabile Zuckerpreise gesorgt haben. Die Preisentwicklung in der EU wird sich dann am Weltmarktpreis orientieren. Und der befindet sich seit Februar im freien Fall. Denn inwichtigen Anbaugebieten wie Brasilien, Indien und Thailand deutet alles auf eine gute Ernte hin. Die Folgen sind ein Angebotsüberschuss und weiter sinkende Preise.
Um in diesem Umfeld profitabel wirtschaften zu können, muss Südzucker seine Fabriken noch besser auslasten. Entsprechend wird der Konzern die Anbauflächen seiner Vertragsbauern ausweiten und die Zuckerproduktion steigern. Gleichzeitig wird der Export in Länder außerhalb der EU forciert. Wenn aber alle Produzenten diese Strategie fahren, wird der Wettbewerb noch härter und trotz hoher Auslastung auf die Margen drücken. Erst eine Branchenkonsolidierung könnte für Preisstabilität sorgen.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.