Kommentar von Alexander Hirschler
Lieber Leser,
am gestrigen Dienstag konnte die Aktie des Chipanlagenbauers Aixtron mit deutlichen Kursgewinnen von sich reden machen, nachdem Spekulationen um einen Großauftrag die Runde machten. Bei dem mutmaßlichen Auftraggeber handelt es sich um den britischen Wafer-Produzenten IQE, der im Rahmen seiner Halbjahresbilanz mitteilte, wegen einer mutmaßlich höheren Nachfrage im zweiten Halbjahr 2018 seine Kapazitäten ausbauen zu wollen und hierzu fünf neue Fertigungsanlagen zu bestellen. Laut dem Analysten Janardan Menon von der britischen Investmentbank Liberum Capital sei davon auszugehen, dass Aixtron hierfür den Zuschlag bekommt.
Eine beindruckende Kursperformance
Die Aktie setzt damit ihre beeindruckende Kursrallye in diesem Jahr weiter fort. Seit Jahresbeginn hat sich das Papier um satte 165 Prozent verteuert und ist damit der beste Performer im deutschen Technologiewerte-Index. In den zurückliegenden sechs Monaten legte die Aktie um gut 135 Prozent zu, auf Sicht von drei Monaten stehen knapp 40 Prozent Kursgewinn zu Buche. Aus charttechnischer Sicht wurde der Kursanstieg durch eine massive Doppel-Boden-Formation begünstigt, aus operativer Sicht profitiert das Unternehmen von einer deutlich verbesserten Umsatz- und Auftragslage. Hinzu kommt ein Strategieschwenk im Bereich der Produktentwicklung, für die sich Aixtron fortan finanzkräftige Partner ins Boot holen will. Auf dieser Grundlage will das Unternehmen im kommenden Jahr den Sprung in die Gewinnzone (auf EBIT-Basis) schaffen.
Was ist jetzt noch möglich?
Sofern die Aufwärtsdynamik anhält, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, wann die Aktie die 10-Euro-Marke erklimmt und damit zweistelliges Kursniveau erreicht. Analysten sind allerdings weniger euphorisch und sehen das Potenzial ausgeschöpft. Sogar die derzeit einzige Kaufempfehlung (Deutsche Bank) sieht den fairen Wert der Aktie bei 8 Euro und damit unterhalb des aktuellen Kursniveaus.
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.