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US-Autokredite: Zu klein um Ärger zu produzieren?


Kommentar von Dr. Bernd Heim

Lieber Investor,

der Hypothekenmarkt ist um einiges größer und illiquider als der Automarkt und kann deshalb nicht eins zu eins mit ihm verglichen werden. Neben dem unterschiedlichen Volumen werden gebrauchte Autos auch wesentlich schneller verkauft als Immobilien. Ein Gläubiger kommt also rascher an sein Geld oder einen Teil seines Geldes, wenn der Schuldner zahlungsunfähig wird.

Die Banken sind in diesem gefährlichen Umfeld aktuell recht gut aufgestellt 

Doch das Volumen der Autokredite ist groß genug, um eine gefährliche Kettenreaktion auszulösen. Sehr bedenklich ist, dass die Ausfallrate der Subprime-Autokredite zuletzt deutlich angestiegen ist. Sie stieg von 7,9 Prozent im Januar 2016 auf 9,1 Prozent im Januar 2017. Recht gut aufgestellt sind in diesem gefährlichen Umfeld aktuell die Banken. Sie haben größtenteils Entwarnung signalisiert, denn aufgrund der strengeren regulatorischen Auflagen haben sie ihr Engagement im Autokredit-Geschäft in den letzten Jahren zurückgefahren.

In die von den Banken hinterlassene Lücke sind jedoch andere Finanzgesellschaften und die Hersteller selbst vorgestoßen. Ihre Kreditstandards sind oft tiefer als die der Banken, denn sie vergeben auch Kredite im Segment „deep subprime“. Die US-Investmentbank Morgan Stanley wies kürzlich darauf hin, dass der Anteil der ‚deep subprime‘-Kredite im Geschäft mit Verbriefungen innerhalb von sieben Jahren von 5,1 Prozent auf 32,5 Prozent gestiegen sei.

Für die US-Industrie und die Automobilproduzenten im Besonderen sind dies keine guten Nachrichten, denn der Aufschwung der vergangenen Jahre beruhte zu einem großen Teil auf den neu bestellten Fahrzeugen. Sie wurden nicht nur auf Kredit gekauft, sondern auch von Fahrzeughaltern bestellt, die eigentlich nicht kreditwürdig waren.

Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.

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