Kommentar von Dr. Bernd Heim
Lieber Investor,
es waren die Autoverkäufe, die die amerikanische Wirtschaft aus der Krise geführt haben. Auch in Deutschland wurde der Fahrzeugabsatz mit staatlicher Unterstützung angekurbelt. Allerdings wurden die meisten Fahrzeuge auf Kredit gekauft. Das könnte nun zu einem Problem werden, denn im Gegensatz zu einer Immobilie verliert ein Auto Jahr für Jahr an Wert, auch dann, wenn es gar nicht benutzt wird.
Dass die Sorglosigkeit zurück ist, kann man ohne Weiteres attestieren
Die Autokredite weisen in den USA seit Jahren ein rasantes Wachstum auf. Weil man den Fahrzeugabsatz hochhalten will, werden die Kreditstandards notfalls gesenkt. Es werden mittlerweile Kredite vergeben, die fast dem Wert des Neuwagens entsprechen. Die Konsequenz: Jeder Amerikaner mit Führerschein hat aktuell im Durchschnitt Autoschulden von 6.100 Dollar.
Ende 2016 belief sich das Volumen der Autokredite in den USA auf 1.200 Mrd. US-Dollar. Analog zu den Geschehnissen im Vorfeld der Finanzkrise hat sich auch bei den Autokrediten ein Subprime-Segment herausgebildet. Der Kunde, der sich für einen normalen Kredit nicht qualifiziert, erhält trotzdem einen. Dafür zahlt er höhere Zinsen und Gebühren. Zusätzlich wird die Laufzeit des Kredits verlängert, damit die Raten nicht zu hoch werden.
In der Finanzbranche werden die neuen Subprime-Autokredite von den Gläubigern gerne gebündelt und an andere Interessenten weitergegeben. Möglicherweise kommt Ihnen dieses Spiel irgendwie bekannt vor. Dass die Sorglosigkeit zurück ist, kann man ohne Weiteres attestieren. Aber wie steht es mit den Gefahren? Sind sie ebenso einzuschätzen wie damals am Immobilienmarkt?
Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.