Kommentar von Alexander Hirschler
Lieber Leser,
für die Aktie des chinesischen Elektroautobauers BYD begann die neue Handelswoche mit einem kräftigen Kursgewinn. Die Aktie eröffnete den Montags-Handel mit einem deutlichen Aufwärts-Gap und legte im Tagesverlauf insgesamt knapp 7 Prozent zu. Aus charttechnischer Sicht rückt damit die für den langfristigen Trendverlauf bedeutsame 200-Tage-Linie in den Fokus, die aktuell bei 5,35 Euro verläuft. Gelingt es der Aktie den gleitenden Durchschnitt nachhaltig zu überspringen, würde dies mit einem kräftigen bullishen Signal einhergehen. Mit neuer Kraft könnte die Aktie dann in einem weiteren Schritt bis an das obere Ende des Seitwärtskorridors im Bereich 5,68/5,76 Euro laufen und möglicherweise einen neuen Aufwärtstrend begründen.
Aus für den Verbrennungsmotor in China?
Profitieren kann die Aktie dabei von Aussagen der chinesischen Regierung, die ein baldiges Ende des Verbrennungsmotors in China nahelegen. Wie der Nachrichtendienst Bloomberg unter Berufung auf den stellvertretenden Minister für Industrie und Informationstechnologie Xin Guobin berichtet, wird derzeit mit anderen Behörden an einem entsprechenden Zeitplan gearbeitet. Einen konkreten Termin gebe es allerdings noch nicht.
Dass China ein gravierendes Problem mit der Luftverschmutzung hat, ist nichts Neues. Dass die Regierung nun aber offenbar ernst machen und den Verbrennungsmotor komplett von den Straßen verbannen will, dagegen schon. Ein großer Profiteur wäre natürlich BYD, seines Zeichens absatzstärkster Elektroautobauer der Welt. Auch jetzt schon ist China mit 507.000 verkauften Fahrzeugen im Jahr 2016 der größte Absatzmarkt für Elektrofahrzeuge. Mit deutlichem Abstand folgen die USA mit gut 157.000 verkauften E-Fahrzeugen (2016). Bei einer Bevölkerungszahl von knapp 1,4 Mrd. und über 100 Städten mit mehr als 1 Mio. Einwohnern kann man sich in etwa das Marktpotenzial ausmalen, wenn in China in Zukunft tatsächlich nur noch umweltschonende Antriebsformen wie der Elektromotor zugelassen sind. BYD und dessen Anleger dürfte dies freuen und vermutlich auch die chinesische Zivilbevölkerung!
Ein Beitrag von Alexander Hirschler.